Mitarbeiter künftig für zwei Stadtwerke tätig

St. Ingbert/Blieskastel. Ihre Zusammenarbeit werden die Stadtwerke St. Ingbert und die Stadtwerke Bliestal verstärken. Konkret machten die beiden kommunalen Versorgungsunternehmen diese Absicht gestern Morgen mit einem Arbeitsgemeinschaftsvertrag, den die beiden Geschäftsführer Hubert Wagner (Stadtwerke St

St. Ingbert/Blieskastel. Ihre Zusammenarbeit werden die Stadtwerke St. Ingbert und die Stadtwerke Bliestal verstärken. Konkret machten die beiden kommunalen Versorgungsunternehmen diese Absicht gestern Morgen mit einem Arbeitsgemeinschaftsvertrag, den die beiden Geschäftsführer Hubert Wagner (Stadtwerke St. Ingbert) und Bernhard Wendel (Stadtwerke Bliestal) sowie die beiden Betriebsratsvorsitzenden Peter Staub und Michael Gaa im St. Ingberter Rathaus unterzeichnet haben.Auf dem seit 1998 liberalisierten Energiemarkt hätten sich die beiden Unternehmen gut geschlagen, betonte Hubert Wagner, "die Bürger sind ihren Stadtwerken treu geblieben". Damit dies aber auch weiterhin so bleibe, seien eine Zusammenarbeit und das Nutzen von Synergieeffekten sinnvoll. Wie Bernhard Wendel erläuterte, werde sich die künftige Arbeitsgemeinschaft vor allem auf die Mitarbeiter der beiden Unternehmen beziehen, die rechtlich und organisatorisch selbstständig bleiben. "Unsere Mitarbeiter werden fortan für beide Stadtwerke tätig sein." Angestellt blieben sie aber unverändert bei ihrem Stammunternehmen (Wendel: "Wir wollen keine Personal-Leasinggesellschaft"). Zudem werde der Mitarbeiteraustausch, der bereits durch eine seit zwei Jahren praktizierte Zusammenarbeit der Stadtwerke im IT-Bereich sowie Werkverträge erprobt sei, nicht zu Kündigungen führen. Die Stadtwerke St. Ingbert haben derzeit 90, die Stadtwerke Bliestal 33 Beschäftigte.Die beiden Aufsichtsräte votierten jeweils einstimmig für die jetzt vereinbarte Kooperation. Und auch die Betriebsräte, die in die seit anderthalb Jahre laufenden Vertragsverhandlungen eingebunden waren, haben ihr Okay gegeben, wie die beiden Geschäftsführer erfreut feststellten. Während jedoch Peter Staub, der Betriebsratsvorsitzende der Stadtwerke St. Ingbert, von einer uneingeschränkt positiven Einschätzung im Kollegenkreis berichtete ("Das wird Arbeitsplätze auf längere Sicht erhalten"), schilderte der Bliestal-Betriebsratschef Michael Gaa auch Schwierigkeiten. "Mancher Kollege hatte die Sorge, dass uns die größeren St. Ingbert Werke schlucken." Diese Bedenken seien aber letztlich ausgeräumt worden - sicher auch, weil sich beide Partner auf einen "fairen Leistungsausgleich" verpflichten, der dem Umsatz-Verhältnis von zwei Drittel (St. Ingbert) zu einem Drittel (Bliestal) entsprechen soll.St. Ingberts Oberbürgermeister Georg Jung lobte den Vertrag als gelungenes Beispiel für interkommunale Zusammenarbeit. "Wie sich die beiden Werke auf eine Kooperation verständigt haben, von der beide Seiten einen Nutzen haben, davon wir Politiker noch einiges lernen." Und auch die Blieskasteler Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener hielt die Zusammenarbeit für den richtigen Weg, "denn die Konkurrenz im Energiemarkt ist groß". Beide Rathaus-Chefs erkannten noch einen Erfolgsgaranten: "Die persönliche Ebene zwischen Hubert Wagner und Bernhard Wendel passt."

HintergrundAn der Stadtwerke St. Ingbert GmbH beteiligt sind: die Stadt St. Ingbert über die Bäderbesitzgesellschaft (74,9 Prozent) sowie die Enovos Deutschland AG und die Pfalzwerke AG (je 12,55 Prozent). An der Stadtwerke Bliestal GmbH beteiligt sind: die Stadt Blieskastel über die Freizeitzentrum GmbH und die Gemeinde Gersheim (zusammen 53,01 Prozent) sowie Enovos Deutschland AG und Pfalzwerke AG (je 23,495 Prozent). Die Stadtwerke St. Ingbert versorgen die Mittelstadt mit Strom, Erdgas, Wärme und Wasser. Die Stadtwerke Bliestal liefern in Blieskastel und Gersheim Wasser und Erdgas sowie Strom in einem großen Teil von Blieskastel. schet

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