Mit Saar-Mobil durch die Saarpfalz

Homburg/St Ingbert · Der Saarpfalz-Kreis hat entschieden: Ab Januar 2016 werden nicht mehr die roten Busse der Saar-Pfalz-Bus fahren, sondern die weiß-blauen Busse der Firma Saar-Mobil. Lediglich der Stadtbus Ingo bleit weiterhin rot. Die meisten der bisherigen Buslinien bleiben erhalten, einige wurden sogar ausgeweitet.

 Ab Januar wird sich auf den Buslinien im Saarpfalz-Kreis einiges ändern. Die Ingobusse, die ab dem Rendezvousplatz in St. Ingbert verkehren, behalten aber ihre rote Erkennungsfarbe. Foto: Cornelia Jung

Ab Januar wird sich auf den Buslinien im Saarpfalz-Kreis einiges ändern. Die Ingobusse, die ab dem Rendezvousplatz in St. Ingbert verkehren, behalten aber ihre rote Erkennungsfarbe. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

. Am 1. Januar 2016 wird sich einiges geändert haben. Nicht nur die Jahreszahl, sondern auch der Busverkehr. Denn ab dann wird nicht mehr die Gesellschaft Saar-Pfalz-Bus mit ihren roten Bussen die Linien im Saarpfalz-Kreis bedienen, sondern die Firma Saar-Mobil mit Sitz in Püttlingen.

Saar-Mobil ist ein Zusammenschluss von fünf saarländischen privaten Busunternehmen : Aloys Baron (Großrosseln), Gassert Reisen (Blieskastel), Geschwister Bur Reisen (Kleinblittersdorf), Lay Reisen (Püttlingen) und Marianne Feld (Saarbrücken). Ziel der Gründung von Saar-Mobil im September 2014 war es, sich bei den anstehenden Ausschreibungen der Landkreise als Anbieter zu präsentieren. Bevor Saar-Mobil den Zuschlag für den Saarpfalz-Kreis bekam, hatte die neue Gesellschaft bereits im Landkreis St. Wendel zwei von drei Linienbündeln gewonnen. Im Kreis standen 3,18 Millionen Fahrplankilometer im Jahr zur Vergabe an. "Die Ausschreibungen finden alle acht Jahre statt", informierte Landrat Theophil Gallo , "diesmal war es eine besondere Herausforderung, denn die Ausschreibung musste europaweit nach EU-Recht erfolgen. Da das für uns Neuland war, haben wir uns juristisch beraten lassen."

Zehn Unternehmen hatten ihr Interesse bekundet, drei haben ein Angebot abgegeben, Saar-Mobil bekam den Zuschlag. Was bedeutet das für die Saar-Pfalz-Bus Gesellschaft?

"Es gibt ein Übernahme-Angebot für die Busfahrer", betonte Arne Bach, Geschäftsführer von Saar-Mobil, "20 Fahrer auf den St. Ingberter Linien und 38 Fahrer, die den nördlichen und westlichen Saarpfalz-Kreis befahren haben, haben von uns ein Angebot bekommen." Die Busse selbst bleiben weiterhin in Besitz der Saar-Pfalz-Bus, (eine Bahn-Tochter) und werden anderweitig zum Einsatz kommen.

Saar-Mobil hat sich für die neue Aufgabe gerüstet: "Die Versorgung der Kreise St. Wendel und Saarpfalz bedeuten für uns sechs Millionen Fahrkilometer im Jahr. Dazu werden 123 Busse benötigt. Wir gehen von einem Investitionsvolumen von 60 Millionen Euro aus, auf acht Jahre gerechnet," so Bach. Die meisten Busse sind schon vorhanden, einige müssen aber auch neu beschafft werden.

So kommt die Stadt St. Ingbert beispielsweise in den Genuss nagelneuer Ingo-Busse für den Stadtverkehr . Wie der St. Ingberter Oberbürgermeister Hans Wagner betonte, werden die Ingo-Busse aber weiterhin ihre rote Farbe behalten, denn "beim Ingo wollten wir das Aussehen nicht ändern, daran haben sich die St. Ingberter gewöhnt." Wagner betonte, er habe sich zwar Elektro-Busse gewünscht, besonders im Hinblick auf den Umweltschutz in der Biosphäre. Dies sei derzeit noch nicht machbar, sagte Arne Bach, "sowohl wegen der hohen Kosten als auch wegen der noch zu geringen Verlässlichkeit."

Achim Jesel beschäftigt sich beim Kreis schon seit über 25 Jahren mit dem Personennahverkehr und hat maßgeblich an der Ausschreibung mitgewirkt. "Die meisten Linien, die den Fahrgäste vertraut sind, bleiben bestehen", betonte er, "und diejenigen, die wir verändert haben, bringen Vorteile mit sich." Zum Beispiel für die Linie 506, die von Blieskastel über St. Ingbert nach Saarbrücken fährt, denn sie wird künftig über Blieskastel hinaus bis nach Webenheim fahren, um das Freizeitzentrum und das Industriegebiet "Auf Scharlen" noch zu bedienen. Und sonntags soll die 506 künftig alle zwei Stunden fahren, "um die Saarbrücker besser ins Biosphärengebiet zu bringen" erklärt Achim Jesel. Nur ein Linienbündel im südlichen Saarpfalz-Kreis bleibt noch bis Oktober 2016 bei der Saar-Pfalz-Bus, denn hier ist die Ausschreibung erst im Herbst 2016 fällig.

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