Mit Robotern durch den Unterricht

Rohrbach · Die Rohrbacher Gemeinschaftsschule darf sich jetzt MINT-freundliche Schule nennen. MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. In Rohrbach bauen und programmieren Schüler im Rahmen des Faches Arbeitslehre Roboter.

 Im Flur lassen die Sechstklässer der Gemeinschaftsschule Rohrbach ihre Roboter gerne laufen. Lehrer Matthias Zimmermann (Mitte hinten) achtet darauf, dass die Roboter auch korrekt programmiert worden sind. Foto: Yvonne Handschuher

Im Flur lassen die Sechstklässer der Gemeinschaftsschule Rohrbach ihre Roboter gerne laufen. Lehrer Matthias Zimmermann (Mitte hinten) achtet darauf, dass die Roboter auch korrekt programmiert worden sind. Foto: Yvonne Handschuher

Foto: Yvonne Handschuher

"Roberta" steht auf einem Plakat an der Tür des Computerraumes der Gemeinschaftsschule Rohrbach. Hinter "Roberta" verbirgt sich das Bauen und Programmieren von Robotern, im Rahmen des Faches Arbeitslehre. Die Sechstklässer der Schule sind eifrig dabei, wenn mittwochs wieder "Roberta" für zwei Schulstunden auf dem Stundenplan steht. Jungen wie Mädchen genießen es, mit ihren Robotern hantieren zu dürfen. Mathematik- und Physiklehrer Matthias Zimmermann hat eigens für diese Unterrichteseinheit an einer Fortbildung des Fraunhofer Institutes teilgenommen. "Dieses Baukastensystem, mit dem wir die Roboter bauen, ist eine Weiterführung von Lego Technik", berichtet der Lehrer im Gespräch mit unserer Zeitung.

Für ihre MINT-Schwerpunktsetzung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) wurden jetzt acht Schulen aus dem Saarland, darunter die Gemeinschaftsschule Rohrbach als einzige aus dem Saarpfalz-Kreis, ausgezeichnet. Die Rohrbacher Gemeinschaftsschule darf sich nun also MINT-freundliche Schule nennen. Der saarländische Bildungsminister, der Vorsitzende der Bildungsinitiative "MINT Zukunft schaffen" sowie Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft, haben diese Auszeichnung vorgenommen.

"Roberta" ist einer der Gründe, warum die Rohrbacher Gemeinschaftsschule als MINT-freundlich ausgezeichnet wurde. Egal, ob ein Roboter in Form einer Klapperschlange, eines Rennautos oder als Nikolaus mit Rentierschlitten. Die Sechser-Klassen in Rohrbach werden an die Welt der Roboter, an das Programmieren herangeführt. "Die Schüler programmieren allerdings ohne eine Programmiersprache. Sie arbeiten mit einer grafischen Programmierung", erklärt Lehrer Zimmermann. Dadurch können die Schüler bestimmen, ob ihr Roboter vorwärts oder rückwärts geht und wie schnell er dabei ist. Sogar zum Singen können die Kinder die Maschinen bringen. Zirka 300 Euro kostet ein Kasten mit Teilen, die benötigt werden, um einen Roboter zu bauen - ohne Sensoren, die kosten extra. Dafür sind die Sechstklässer laut Matthias Zimmermann aber noch zu klein. Auch die Mädchen bekommen so einen Zugang zur Technik. "Die Mädchen wollen oft anfangs nicht so richtig, wenn sie aber mal dabei sind, haben sie großen Spaß", weiß der Lehrer.

Das bestätigt die zwölfjährige Celine. Sie hat sogar schon zu Hause einen Roboter zusammengebaut - in Form einer Spinne. "Die Spinne kann sogar an der Decke gehen", erzählt Celine. Eine Woche lang hat sie die Spinne aufgebaut. Schwergefallen ist ihr das nicht, es hat ihr großen Spaß gemacht.

Ihr Mitschüler Benjamin hat schon mal einen Käfer gebaut. "Ein Freund hat einen eigenen Kasten zuhause", berichtet der Elfjährige. Mit der entsprechenden Anleitung fällt es auch Benjamin nicht schwer, einen Roboter zu bauen. Einig sind sich alle, dass "Roberta" ein tolles Unterrichtsfach ist.

mintzukunftschaffen.de

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Hintergrund"MINT Zukunft schaffen" als wirtschaftsnahe Bildungsinitiative will Lernenden und Lehrenden in Schulen und Hochschulen sowie Eltern und Unternehmen die vielfältigen Entwicklungsperspektiven, Zukunftsgestaltungen und Praxisbezüge der MINT-Bildung nahe bringen und eine Multiplikationsplattform für alle bereits erfolgreich arbeitenden MINT-Initiativen in Deutschland sein. "MINT Zukunft schaffen" wirbt für MINT-Studien, MINT-Berufe und MINT-Ausbildungen und will die Öffentlichkeit über die Dringlichkeit des MINT-Engagements informieren. Vor allem aber will "MINT Zukunft schaffen" gemeinsam mit seinen Partnern Begeisterung für MINT wecken und über attraktive Berufsmöglichkeiten und Karrierewege in den MINT-Berufen informieren. red

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