Mit Mozart und Mörike auf Prag-Reise

Blieskastel. Sie haben sich im Laufe der Jahre bereits zu einer festen Größe im kulturellen Leben der Barockstadt und darüber hinaus entwickelt. Die Rede ist von den musikalisch-literarischen Soireen in der Orangerie Blieskastel, die das Ehepaar Franz und Karin Biet meist zwei Mal im Jahr veranstaltet. Am vergangenen Wochenende war es wieder soweit

Blieskastel. Sie haben sich im Laufe der Jahre bereits zu einer festen Größe im kulturellen Leben der Barockstadt und darüber hinaus entwickelt. Die Rede ist von den musikalisch-literarischen Soireen in der Orangerie Blieskastel, die das Ehepaar Franz und Karin Biet meist zwei Mal im Jahr veranstaltet. Am vergangenen Wochenende war es wieder soweit. Auch dieses Mal schien Eduard Mörike mit seiner Novelle und Wolfgang Amadeus Mozart eine gewisse Magie auf die Freunde der Klassik - sowohl, was Musik, als auch, was Literatur anbelangt - auszuüben. Sowohl der Samstag- als auch der Sonntagabend waren ausverkauft. "Mozart auf der Reise nach Prag", lautete das Motto des Abends. Die Erlebnisse des Salzburger Musikers und Komponisten zu beschreiben, hatten gesanglich vier Solisten übernommen: Die Sopranistinnen Karin Biet und Susanne Gastauer, der Tenor Günter Weiland und der Bariton Vinzenz Haab. Neben dem Erzähler Franz Biet wurden die Mozartschen Erlebnisse von den Sprechern Klaus Völker, Gerd Schlaudecker und Angelika Kaufmann vorgetragen. Schlaudecker und Kaufmann hatten insbesondere die Dialoge von Wolfgang Amadeus Mozart mit seiner Constanze übernommen. Für den musikalischen Part war Markus Schaubel (Klavier), Gregor Berg (Violoncello) und Lisa Saterdag (Violine) zuständig.

Unterwegs in der Postkutsche

Mozart unternahm viele Reisen. Sie machten gar ein Drittel seines Lebens aus. Das bedeutete 1787, als der Künstler 31 Jahre alt war, auch körperlich anstrengenden Aufwand. Und das mit der Postkutsche und oft im Winter. Der Komponist ist im Herbst 1787 auf dem Weg nach Prag, wo er im dortigen Nationaltheater seine Oper "Don Giovanni" zur Aufführung bringen will. Wolfgang Amadeus macht es seiner Constanze nicht leicht. Sowohl beim Genuss als auch bei der Arbeit kennt er kein Maß und kein Ziel. Doch das kam bei der Lesung weniger dramatisch rüber. Anteil daran hatte in der Orangerie Gerd Schlaudecker, der den Mozart so nuanciert las, als sei der Künstler selbst in der Orangerie. Auch Angelika Kaufmann vermittelte den Eindruck, als sei Constanze Mozart anwesend.

Dem Publikum gefielen auch die vier Solisten, wie man an der Zugabe-Forderung und den Bravo!-Rufen erkennen konnte. Die Sänger hatten zahlreiche Stücke, unter anderem aus "Don Giovanni", zum Besten gegeben. Und dann gab es noch ein Highlight: Violinistin Lisa Saterdag (16) aus Wallerfangen gab ihr Blieskasteler Debüt. Sie ist die frisch gekürte Landessiegerin in der Sparte Violine Solo (Altersgruppe IV) von "Jugend musiziert".

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