Mit Kind und Rad auf Umwegen

St Ingbert · Alles, was auf Rädern unterwegs ist, muss an der Treppe am Hangweg in St. Ingbert stoppen. Ob es an dieser und weiteren Stellen für Fußgänger und auch Autofahrer weitergeht, erläuterte die Stadtverwaltung auf eine Anfrage der CDU-Ortsratsfraktion.

 Diese Treppe am Hangweg wird gerne als Verbindungsstrecke zum Winnweg genutzt. Sie lässt sich nicht mit Rampensteinen zur besseren Überwindbarkeit der Steigung für Radfahrer und Fußgänger mit Kinderwagen nachrüsten. Foto: Cornelia Jung

Diese Treppe am Hangweg wird gerne als Verbindungsstrecke zum Winnweg genutzt. Sie lässt sich nicht mit Rampensteinen zur besseren Überwindbarkeit der Steigung für Radfahrer und Fußgänger mit Kinderwagen nachrüsten. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Irene Kaiser von der CDU-Ortsratsfraktion nahm einen vor allem von St. Ingberterinnen an sie herangetragenen Wunsch zum Anlass, die Punkte "Frauenparkplätze " und "Nutzung von Verbindungswegen mit Kinderwagen im Bereich Eichendorffstraße" auf die Tagesordnung der jüngsten Ortsratssitzung setzen zu lassen. "Viele Frauen beklagen, dass es an der Stadthalle und im Hobelsparkhaus keine Frauenparkplätze gibt. Deshalb wurde die Verwaltung gebeten, von den ausgewiesenen Parkplätzen an der Mauer vor der Wiesentalschule, rechts vom Eingang der Stadthalle, mindestens vier als Frauenparkplätze auszuweisen. Ebenso wünsche man sich die gleiche Anzahl im Hobelsparkhaus in einem gut ausgeleuchteten Bereich am Ein- oder Ausgang. Die Verwaltung wies in ihrer Antwort darauf hin, dass es bisher keine sogenannten Frauenparkplätze auf städtischen Flächen und in Parkhäusern gibt. Hintergrund sei die Tatsache, dass in den straßenverkehrsrechtlichen Bestimmungen solche Parkplätze nicht existieren, sodass das Ahnden einer Ordnungswidrigkeit nicht möglich ist. "Praktisch bedeutet dies, jeder kann ohne rechtliche Konsequenzen einen solchen Parkplatz belegen, was einer faktischen Nichtnutzung durch die Zielgruppe gleichkommt", teilte die Verwaltung mit.

Auch die zweite Anfrage von Irene Kaiser konnte die Stadt nicht positiv beantworten. In ihr ging es darum, dass junge Familien mit Kinderwagen gerne von der Stadt kommend die Querverbindung von der Albert-Weisgerber-Allee, die Koelle-Karmann-, die Anna- bis in die Eichendorffstraße und den Winnweg nutzen. Allerdings besteht die letzte Etappe in den Winnweg aus einer Treppe ohne Auffahrhilfe für Kinderwagen oder Fahrräder, sodass bisher ein Umweg über Uhland- und Mörickestraße in Kauf genommen werden musste. Zusätzliche Schwierigkeit in der Uhlandstraße sei die nur einseitige Nutzbarkeit eines schmalen Fußweges. Auch am Hangweg, der als Verbindungsstrecke zum Winnweg genutzt werde, fehle eine solche Auffahrhilfe. Diese wird es aber auch in Zukunft nicht geben, wie von der Verwaltung zu erfahren war, denn gemäß der Richtlinie für die Anlage von Straßen sei das Anbringen von Rampen mit einer Steigung von mehr als sechs Prozent im öffentlichen Verkehrsraum nicht mehr zulässig. "Dies bedeutet, dass ein nachträgliches Anbringen von sogenannten Rampensteinen für die genannten Treppenanlagen nicht möglich ist", hieß es in der Antwort.

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