Mit DNA-Analysen dem Täter auf der Spur

St Ingbert · Das war um einiges spannender als vor dem Fernseher: St. Ingberter Leibniz-Gymnasiasten durften in die Rolle von Kriminal-Technikern schlüpfen und in einem Labor an der Saar-Universität echte Blutspuren analysieren.

 Die Leibniz-Schülerinnen Anna-Katharina Schäfer, Lea Kaschek und Anna Scheib (von links) im Labor. Foto: Elfi Müller

Die Leibniz-Schülerinnen Anna-Katharina Schäfer, Lea Kaschek und Anna Scheib (von links) im Labor. Foto: Elfi Müller

Foto: Elfi Müller

Mit ein bisschen Fantasie konnten sich Schülerinnen und Schüler des St. Ingberter Leibniz-Gymnasiums fühlen wie Kriminaltechniker, wie man sie aus dem Fernsehen kennt. Hatten sie doch eine ähnliche Aufgabe zu lösen: Anhand von DNA-Material einen fiktiven Täter zu überführen. Allerdings geschah dies nicht an einem Tatort, sondern an der Universität des Saarlandes. Die Biologie-Kurse des Leibniz-Gymnasiums besuchten das Mit-Mach-Labor der Biochemie der Universität, um das, was sie sonst im Biologie-Unterricht eher theoretisch hören, einmal praktisch umzusetzen. Gentechnik wird in der Medizin, der Landwirtschaft und der Kriminalistik immer wichtiger und nimmt deshalb im Lehrplan Biologie im Saarland einen großen Raum ein. Dabei werden der Bau und die Funktion der DNA, Methoden der Gentechnik, Erkennen von Erbkrankheiten, Erkennen von Verwandtschaftsbeziehungen, Insulinbildung durch Bakterien und weitere moderne Erkenntnisse der Gentechnik behandelt. Im Labor konnten die Abiturienten einen ganz neuen Zugang zu dem Themenbereich gewinnen. Die Einheit "DNA-Detektive im Labor" stand unter der Frage: "Wer war der Täter?" Die Schüler und Schülerinnen des Leibniz-Gymnasiums erhielten eine fiktive Blutspur von einem Tatort und drei Abstriche von möglichen Tätern. Eingeteilt in vier Gruppen, zerschnitten die Abiturienten die DNA mittels Restriktionsenzymen, wobei das Pipettieren kleinster Flüssigkeitsmengen ausführlich geübt werden musste, denn hier war ein nicht unerhebliches Maß an Fingerfertigkeit gefragt. Anschließend wurden die DNA-Fragmente dann mittels Gelelektrophorese, das heißt im elektrischen Feld, nach der Größe aufgetrennt. Im UV-Licht konnte man schließlich ein gefärbtes Bandenmuster der vier Proben erkennen, deren Vergleich den Täter eindeutig überführte. Dieser Biologie-Unterricht der etwas anderen Art war für die Schülerinnen und Schüler spannend und interessant, auch wenn sich vielleicht nicht jeder ein Labor als seinen zukünftigen Arbeitsplatz vorstellen kann.

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