Andernorts schließen Geschäfte und Kneipen, in Herbitzheim passiert das Gegenteil. So hat die Hoteliersfamilie Rabung sich vor 14 Monaten entschlossen, kurzerhand das kurz zuvor geschlossene Lebensmittelgeschäft von Irmgard Rabung zu ersetzen. Im Hotel Bliesbrück entstand der Laden "Lebensmittelpunkt", in dem sich sowohl die Kundschaft als auch die Hotelgäste mit den "Dingen des täglichen Bedarfs" eindecken können. An sieben Tagen in der Woche kann im Laden eingekauft werden. Auch abends, wenn es notwendig wird. Denn auch wenn die normale Ladenöffnungszeit schon vorbei ist, kann man sich an der Rezeption des Hotels melden und wird dann bedient. Daneben hat Edgar Rabung seit Kurzem jeweils donnerstags, von 10 bis 12 Uhr zwei "fahrende Händler" davon überzeugen können, einen kleinen Markt zu eröffnen. So schlagen Thomas Nitzschke-Dreckmann und Michael Dreckmann, "Tommis Obst und Gemüse" aus Dudenhofen ihren Gemüse- und Obststand auf und bieten ihr Frischesortiment an. Gegenüber steht der Peppenkumer Fritz Hartz, bekannt als der "singende Metzger", der mit Wurst- und Fleisch ein reichhaltiges Angebot feilbietet.

Mobiler Dienst

"Normalerweise bin ich in den Dörfern der Parr unterwegs, will aber mit dem mobilen Dienst das verschwindende Angebot auffangen und probiere in Herbitzheim meine erste stationäre Möglichkeit aus", so Hartz. Die Pfälzer sind im Saarpfalz-Kreis schon an einigen Orten jeweils einmal pro Woche präsent. So auf dem Heckendalheimer Dorfplatz, dem Wochenmarkt in Ormesheim oder auch in Ommersheim und Bliesmengen-Bolchen. Ein weiterer Anlaufpunkt vieler Gäste des 700-Seelen-Dorfes ist das Café Saisonal im Blieskasteler Weg. Nachdem Gabi Steinmann das alte Postgebäude gekauft hatte, richtete sie sich in historisch-gemütlicher Atmosphäre ihr Café ein. Sie bietet samstags, sonntags und an Feiertagen Kuchen, Torten, Gebäck und Pralinen an. Auch für den herzhaften Appetit stehen immer kleine Gerichte bereit. Alle Genießer, die auch Wert auf Bio-Qualität legen, finden hier gesunde und leckere Gaumenfreuden. Alles ist hausgemacht. Die Zutaten, die das Café in seiner Spezialitätenküche verwendet, sind immer der Jahreszeit entsprechend und - nach Möglichkeit -auch regionaler Herkunft. Darüber hinaus gehört es zur Philosophie der agilen Cafébetreiberin, heimische Wildkräuter zu verwenden, die sie auf den umliegenden Wiesen und im Wald sammelt oder gartenfrisch aus dem hauseigenen Kräuterbeet erntet. Daneben werden von April bis Oktober Kräuterwanderungen mit anschließender kleinen Verköstigung angeboten.