Mit dem Lift zur Gaststätte hinauf

St Ingbert · „Hoch Trepp“, der Name der St. Ingberter Traditionsgaststätte ist Programm. Was für manche aber ein schier unüberwindbares Hindernis darstellte, überbrückt jetzt ein Treppenlift. Inzwischen macht der Einbau von sich Reden. Es kommen Rollstuhlfahrer und ältere Stammgäste wieder.

 Die Firma ATC stiftete einen Außen-Treppenlift für das Traditionslokal Hoch Trepp in der Josefstalerstraße in St. Ingbert, damit auch Gehbehinderte die gutbürgerliche Küche genießen können. Heinz Brinker arbeitet nicht nur für ATC sondern ist im Lokal auch regelmäßiger Gast. Foto: Cornelia Jung

Die Firma ATC stiftete einen Außen-Treppenlift für das Traditionslokal Hoch Trepp in der Josefstalerstraße in St. Ingbert, damit auch Gehbehinderte die gutbürgerliche Küche genießen können. Heinz Brinker arbeitet nicht nur für ATC sondern ist im Lokal auch regelmäßiger Gast. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

. Kein Behindertenbeauftragter oder eine gesetzliche Auflage stecken dahinter, und trotzdem hat die Traditionsgaststätte Hoch Trepp in der Josefstaler Straße 19 seit Ende vergangenen Jahres einen Treppenlift. Dieser ermöglicht es gehbehinderten Gästen, selbstständig das eine Dutzend Treppen zu meistern, das für sie bis dahin kaum oder nicht zu überwinden war. Ohne viel Tamtam baute die St. Ingberter Firma ATC-Liftsysteme diesen Außenlift ein, dessen Wert sich auf rund 4000 Euro beläuft. "In St. Ingbert sind wir Stadtgespräch", so die Wirtin Gertrud Blacha, "jeden Tag habe ich seitdem Anrufe für Bestellungen. Rollstuhlfahrer würden sich nun nochmal in ihrem Lokal treffen und auch die zumeist älteren Stammgäste, die an Hüfte oder Knie operiert wurden, trauen sich trotz Handicap ins Lokal und nutzen die neuen Möglichkeit des "Emporkommens". "Aber ganz barrierefrei sind wir leider nicht", so Blacha, "dafür fehlt uns die behindertengerechte Toilette." Das Wirtsehepaar Gertrud und Horst Blacha ist froh über das Engagement von Samuel Baecker, Chef von ATC, der mit Kollegen regelmäßig zum Essen kommt. "Wir kennen die Lokalität schon länger und haben bei unseren Besuchen gesehen, dass es vielen älteren Gästen Probleme bereitet, hier rauf zu kommen", so der 45-Jährige, "da mussten wir doch was machen, dass auch Gehbehinderte die gute Küche genießen können." Neben der Bereitschaft zu helfen, sei es außerdem eine gute Dauerwerbung in eigener Sache, findet der Firmenchef. So hat jeder was davon, die Gäste, die Gastronomen und auch die Firma, die den Lift sponserte. Täglich ist er seit seiner Montage im Einsatz, und Gertrud Blacha beobachtet immer mehr, dass auch Gäste kommen, die bisher noch nicht den Weg in ihr Restaurant fanden. Am Wochenende sei ein Gast erstmalig da gewesen, aber nur weil er wusste, dass es den Lift als Steighilfe gibt. Es sei "positiv für die Gaststättenlandschaft" in St. Ingbert, freut sich ein Stammkunde der Hoch Trepp. Und die Suppe, die "schmeckt wie dahemm" können nun dank der Neuerung noch viel mehr Gäste probieren.

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