Mit Anekdoten durch den Hasseler Wald

Hassel · Viele Geschichten und Anekdoten gab es bei der Führung durch den südöstlichen Teil Hassels zu hören. Insgesamt 14 Teilnehmer lauschten dabei den anschaulichen Ausführungen von Elisabeth Pintarelli.

 Elisabeth Pintarelli (Zweite von rechts) führte durch die Hasseler Heimatstube. Foto: privat

Elisabeth Pintarelli (Zweite von rechts) führte durch die Hasseler Heimatstube. Foto: privat

Foto: privat

. Hasel oder Hassel ? Diese Frage sollte bei der Führung durch den südöstlichen Teil des Stadtteils von Elisabeth Pintarelli beantwortet werden. Trotz anhaltendem Regen machten sich 14 Interessierte auf den Weg voller Geschichten und Anekdoten durch den Ortskern und den Hasseler Wald. Da wurde von Gräbern berichtet, die durch Bodenfrost gesprengt werden mussten, von der Agrarwirtschaft und den vielen Seen in Hasel, von der Herkunft des Kuckucks bis hin zu Neuhäuselern, Siedlern und dem Waschhaus mit seinen Waschweibern.

Pintarelli erzählte, dass früher am Waschhaus nicht wie angenommen nur getratscht, sondern alle Neuigkeiten ausgetauscht wurden. Sei es, wann der Scherenschleifer oder Steuereintreiber ins Dorf kam oder wer gestorben war oder wo es Nachwuchs gab. Denn die Zeit am Waschhaus war lang, da es feste Abläufe und dadurch bedingte Wartezeiten gab, die jede Frau, jedes Mädchen einzuhalten hatte.

Durch umfangreiches Bildmaterial von sellemols wurden die Geschichten dokumentiert und anschaulich dargestellt. Tanneneck, Keltenfeld und Jugendlager im Fröschenpuhl wurden besprochen neben vielen anderen Themen. Die Spannung hinsichtlich "Hasel oder Hassel " wurde bis fast zum Schluss aufrecht gehalten. Am Kuckucksbrunnen zeigte Elisabeth Pintarelli durch Bildmaterial den ursprünglichen Brunnen, der als Wasserversorgung von der Bevölkerung genutzt wurde und daher auch einen wichtigen Dorfmittelpunkt darstellte. Das Geburtshaus von Pintarelli durfte nicht fehlen, denn nur, wer in Hasel geboren ist, ist ein waschechter "Kuckuck". Beim Besuch der Heimatstube wurde die Situation um 1900 nachgestellt, wo sich die Großfamilie auf kleinem Raum zusammenfand und den Alltag rund um den Herd erlebte. Pintarelli zeigte alte Gerätschaften, erklärte Abläufe und Probleme aus der alten Zeit. Aber auch, was die "alte Zeit" für Vorteile hatte. Eine blecherne Brotdose, die mindestens 60 Jahre alt ist, war ein gutes Beispiel für Nachhaltigkeit im Gegensatz zur heutigen Wegwerfgesellschaft mit Müll und Plastik. Zum Schluss wurde durch Pintarelli noch ein "Gehemb"-Zauber ausgesprochen, damit keiner auf dem Heimweg von bösen Geistern belästigt und begleitet werden sollten.

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