Mir kommt das große Grausen

Mir kommt das große GrausenZu Leserbriefen vom 1. März zum Steinbruch zwischen Wolfersheim und Rubenheim:Wenn man sein Leben lang tagtäglich den Hanickel im Blickfeld hat und die Schäden kennt, die man ihm bis heute schon zugefügt hat, dann kommt einem das große Grausen, angesichts des noch Geplanten

Mir kommt

das große Grausen

Zu Leserbriefen vom 1. März zum Steinbruch zwischen Wolfersheim und Rubenheim:

Wenn man sein Leben lang tagtäglich den Hanickel im Blickfeld hat und die Schäden kennt, die man ihm bis heute schon zugefügt hat, dann kommt einem das große Grausen, angesichts des noch Geplanten. Ich habe mit Absicht eine Nacht darüber geschlafen, um nicht ausfällig werden zu müssen, nach Studium dieser irrigen Leserbriefe vom 1. März. Was hier manche Leute von sich geben, zeugt von totaler Unkenntnis oder mangelndem Gespür für die Natur. Speziell Frau Leffer sollte sich vor Ort mal schlau machen, denn es könnte sein, dass sie eines Morgens auf dem Kirchheimerhof mal aufwacht und den Rubenheimer Kirchturm erblickt, dort wo ihn jetzt der Berg verdeckt. Und wenn Frau Leffer meinen Aufsatz über den Kalbenberg verstanden hätte, würde sie beides nicht miteinander verwechseln. Dort ernährte sich vor hundert Jahren fast die gesamte Bevölkerung der genannten drei Dörfer von dieser Arbeit. Also untauglich zum Vergleich.

Was hier geplant ist, kann ich nur als Raubbau an der Natur und als Verschandelung in höchstem Maß bezeichnen. Und wer glaubt, die ausgebeuteten Stellen würden postwendend wieder befüllt werden, der wird vor Ort eines anderen belehrt, wenn er die Mondlandschaft auf dem Hanickel betrachtet. Mir geht es ganz allein um den Berg. Ihn möchte ich so behalten, wie ich ihn seit vielen Jahrzehnte gesehen und bewandert habe. Wer es gar als einen Segen für die Biosphäre bezeichnet, dass dort dieser Moloch entsteht, der hat wohl die Lichtbilder und Kommentare des Betreibers als bare Münze geglaubt. Ludwig Weber, Wolfersheim

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