Ministerieller Waldspaziergang

St Ingbert · Im Staatswald um den Großen Stiefel wurden für 36 000 Euro Wegebaumaßnahmen durchgeführt. Arbeiten, die bei Spaziergängern nicht nur auf Gegenliebe stießen, aber notwendig waren. Warum erklärte Revierförster Michael Weber bei einem Info-Rundgang vor Ort.

 Michael Weber (rechts) stellte Minister Reinhold Jost sein Revier rings um den Stiefel vor. Jost hatte den Wunsch geäußert, sich das Tätigkeitsfeld von Saarforst „in natura“ anzusehen. Foto: Jung

Michael Weber (rechts) stellte Minister Reinhold Jost sein Revier rings um den Stiefel vor. Jost hatte den Wunsch geäußert, sich das Tätigkeitsfeld von Saarforst „in natura“ anzusehen. Foto: Jung

Foto: Jung

. Nach Holzerntemaßnahmen müssen sich die Mitarbeiter von Saarforst in regelmäßigen Abständen um die Instandsetzung von Forstwegen kümmern. Rings um den St. Ingberter Hausberg, den Großen Stiefel , war dies im Frühjahr in besonderem Maße nötig geworden, da hier mehrere Jahrzehnte keine Durchforstung stattgefunden hatte und dementsprechend viel Holz mit schwerem Gerät abgefahren werden musste. Darunter litten die Waldwege, die dort mit 36 000 Euro instand gesetzt wurden, auch unter Berücksichtigung des Naturschutzes.

Umweltminister Reinhold Jost erkundigte sich vor Ort bei Michael Weber, Leiter des Reviers St. Ingbert-Süd und dessen Kollegen über das Revier, das Tätigkeitsfeld und die Herausforderungen, denen sich die Forstmitarbeiter täglich stellen müssen. "Ich freue mich, uns vorstellen zu dürfen", so Weber, "wir wollen dem Minister in der Praxis erklären, was wir im Wald machen. Wir finden das Klasse, dass sich unser oberster Chef für uns interessiert."

Bereits am Treffpunkt am Wanderparkplatz unterhalb des Stiefels konnten die Mitarbeiter von Saarforst Minister Jost zeigen, wofür ein Teil des Geldes ausgegeben wurde, denn die Autostellfläche wurde etwas vergrößert und geschottert, da sie früher bei Regen stark verschlammt war. Thomas Steinmetz von der Abteilung Naturschutz und Forsten des Umweltministeriums verwies darauf, dass die Integration des Naturschutzes eine wichtige Aufgabe sei. Weber zeigte auch ein renaturiertes Biotop und Maßnahmen, die für die Erhaltung des alten Laubbaumbestandes wichtig sind. Einhergehend mit der Verbreiterung der Wege und dem Zurücknehmen der Böschungskante, die am Stiefel vorgenommen wurden, um den Abtransport zu gewährleisten, schufen die Waldarbeiter neue Lichträume, die gerade für die Buchen enorm wichtig sind. "Buchen können noch mit 100 Jahren frisches Grün produzieren, wenn sie genug Sonne bekommen", erklärte der Revierförster, warum die Durchforstung so wichtig ist. Weber informierte den Minister darüber, dass sein Aufgabenbereich 1000 Hektar Staatswald, 400 Hektar St. Ingberter Wald umfasst. "Die Zusammenarbeit mit der Stadt funktioniere gut. Auf die Frage Josts, mit wie vielen Mitarbeitern er das händele, lacht Weber: "Ich und noch ein halber." 1500 Hektar Waldfläche seien als Reviergröße im Saarland die Regel, erfuhr Jost.

Bei der Info-Tour des Ministers wurde auch über Verkehrssicherungsmaßnahmen gesprochen, die nötig werden, wenn demnächst Bäume entlang der Bahnstrecke Saarbrücken-Mannheim gefällt werden müssen. "Das ist anspruchsvoll und die Strecke muss zeitweise stillgelegt werden", sagte Weber, "auch so etwas muss besprochen werden."

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