Minister Commerçon motiviert Azubis

St. Ingbert. Die Zeiten ändern sich. Während vor ein paar Jahren Ausbildungsplätze in Betrieben Mangelware waren, sind es heute geeignete Jugendliche, die auf dem Arbeitsmarkt schwer zu bekommen sind. Diese Auswirkungen des demografischen Wandels sind auch in der St. Ingberter Firma "Herges Stahl- und Blechbau" angekommen

 "Auszubildende stellen ihren Betrieb vor" hieß die Veranstaltung bei Herges Stahl- und Blechbau, die schon zum fünften Mal stattfand. Hier stellt Christian Lermen, Azubi des vierten Lehrjahres, eine Walze vor. Auch Wolfgang Herges und Minister Ulrich Commerçon (von links) hören interessiert zu. Foto: Cornelia Jung

"Auszubildende stellen ihren Betrieb vor" hieß die Veranstaltung bei Herges Stahl- und Blechbau, die schon zum fünften Mal stattfand. Hier stellt Christian Lermen, Azubi des vierten Lehrjahres, eine Walze vor. Auch Wolfgang Herges und Minister Ulrich Commerçon (von links) hören interessiert zu. Foto: Cornelia Jung

St. Ingbert. Die Zeiten ändern sich. Während vor ein paar Jahren Ausbildungsplätze in Betrieben Mangelware waren, sind es heute geeignete Jugendliche, die auf dem Arbeitsmarkt schwer zu bekommen sind. Diese Auswirkungen des demografischen Wandels sind auch in der St. Ingberter Firma "Herges Stahl- und Blechbau" angekommen. Gute und qualifizierte Auszubildende sind die Basis jedes Unternehmens, wissen auch die Geschäftsführer Manfred und Wolfgang Herges. Deshalb investierten sie auch in Krisenzeiten in die Ausbildung. Seit seiner Gründung vor mehr als 70 Jahren ist sich der Betrieb seiner Verantwortung bewusst. Dass dieser Weg der richtige ist, beweist auch die Tatsache, dass das St. Ingberter Unternehmen bereits zum fünften Mal die Veranstaltung "Auszubildende stellen ihren Betrieb vor" ausrichtete, die auch Bildungsminister Ulrich Commerçon am vergangenen Mittwoch besuchte. Derzeit hat Stahlbau Herges 14 Auszubildende und einen Umschüler, "die aus drei Kontinenten und fünf Nationen stammen, plus einem Pfälzer", wie Wolfgang Herges in seinen Begrüßungsworten scherzhaft anmerkte.Man ist stolz auf seine Auszubildenden und so ließ man sie später selbst den zahlreichen Gästen, darunter auch die Lehrer, Ausbilder, Mitarbeiter von Industrie- und Handelskammer sowie der Handwerkskammer, der Landesinungsmeister, der Vorsitzende des Berufsbildungsausschusses und der Arbeitsagentur, ihren Arbeitsplatz vorstellen. "Es ist eine gute Gelegenheit, das Ganze mal aus einer anderen Perspektive zu erleben. Es ist zwar für den Betrieb ein Wagnis, weil man nicht alles steuern kann", so der Minister. Er unterstrich vor allem, wie wichtig das duale Ausbildungssystem ist, was ihm in der öffentlichen Wahrnehmung zu kurz käme. Nicht nur an den allgemeinbildenden Schulen könne man das Abitur machen, sondern daneben sei auch der Weg über die beruflichen Schulen eine Möglichkeit, die Hochschulreife zu erwerben. Nicht immer sei es auch die Schuld der künftigen Azubis, wenn es in der Schule "manchmal hakt", weshalb Commerçon der Firma Herges dafür dankte, dass sie sich ihre künftigen Mitarbeiter nicht nur oberflächlich ansieht, sondern sich ihrer annimmt. "Jedem eine Chance geben, vielleicht auch eine zweite und keinen hinten runterfallen lassen", das wünschte sich der Minister, "denn das haben die jungen Menschen verdient." Mit einer derart flammenden Ansprache pro Ausbildung waren die Azubis erst recht motiviert, ihre Lehre und ihren Arbeitsplatz ins rechte Licht zu rücken. Jeder kam zu Wort, ob erstes oder viertes Lehrjahr, ob Azubi oder Umschüler. Nils Gerlach, viertes Lehrjahr, verteilte an der Brennmaschine Schutzbrillen für diejenigen, die genau hinschauen wollten. "Ich schaue immer genau hin", so die Reaktion seines ministeriellen Chefs, der auch gleich das Sicherheitsutensil anlegte. Walzen, eine Schweißmaschine und den Bereich des Zusammenbaus konnten die Besucher kennen lernen. Dass Arbeiten auch Spaß macht und die Kreativität herausfordert, bewiesen Alexander Graf und Zaid Bujmal, die sich unter anderem per Visitenkarte auf Blech vorstellten.

Am Ende des Rundgangs durch die Firma waren nicht nur die Geschäftsführer und Azubis von Herges zufrieden, sondern auch die Ausbilder und Lehrer, die sahen, dass auch ihre Arbeit Früchte trägt. con

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort