Michael Jackson persönlich schenkte ihm Konzertkarten
St Ingbert · „Reisen mit Freunden“ heißt der Erstling des 75-jährigen St. Ingberters Lothar Conrad. Sechs Episoden aus aller Welt, die man durchaus ungewöhnlich nennen kann. Langeweile ist für den Kaufmann ein Fremdwort.
. Lothar Conrad hat viel erlebt, besonders, nachdem sich der ausgebildete Kaufmann selbstständig gemacht hatte und seit 1976 Inhaber einer Handelsagentur für Lebensmittel ist. In diesem Job kommt man naturgemäß viel in der Welt herum, aber auch in seiner freien Zeit ist ihm kein bisschen langweilig.
Mit Freunden bereiste er die Welt, kurbelte bei dieser Gelegenheit mit diesen zusammen schon mal Geschäfte an und hatte Erlebnisse, die ihm seine Stammtischtruppe zum Teil nur mit einem Kopfschütteln quittierte. So "abgefahren" waren manche, dass man dem gebürtigen Rohrbacher immer wieder sagte, er solle das doch alles aufschreiben. Als er dann noch Hape Kerkelings "Ich bin dann mal weg" in die Finger bekam, war die Idee vom eigenen Buch geboren.
Der 75-Jährige, der mittlerweile im Badischen lebt und wegen "überquellender Energie", wie er sagt, immer noch berufstätig ist, wollte andere Reiselustige oder auch Daheimgebliebene an seinen Erfahrungen teilhaben lassen. Das können sie nun mit seinem Buch "Reisen mit Freunden", das sechs Anekdoten beinhaltet, die von Amerika, dem Baltikum, Island oder China handeln. Conrad bedient sich einer einfachen, verständlichen Sprache, sodass man beim Lesen meint, neben dem Autor zu stehen und ihn zu begleiten, während er angesichts der kulturellen Unterschiede selbst ins Staunen gerät. Und nicht nur das. Da gabelt ihn nach einem Flug eine Stewardess auf, bei der er übernachtet und die er später nur in Unterwäsche verabschiedet. Da überreicht ihm ein junger dunkelhäutiger Mann spontan Konzertkarten , über den er erst später erfährt, dass es sich um Michael Jackson handelte. Conrad stand mit nassen Füßen in Acapulco, mit einem vollen Glas auf dem Klo einer Disco, schnorrte Getränke in Mexiko, ging zerknittert zu einer Millionärs-Weihnachts-Party und hatte immer seinen persönlichen Dolmetscher dabei.
Alltägliches, Pikantes, kleine Pannen und auch ein paar Anregungen für Weltenbummler enthalten die 160 Seiten. Vor zehn Jahren hatte er sich eigentlich vorgenommen, jedes Land Europas und deren Hauptstädte zu besuchen. "Arg weit gekommen bin ich nicht", ist sein Fazit. 23 EU-Länder habe er bereits geschafft, Länder wie Bulgarien oder Ungarn fehlen ihm noch. Immer wenn er von seinen Touren zurückkam, hatte er was zu erzählen und seine Freunde lästerten schon mal ob des vermeintlichen "Reise-Lateins". Die können nun schwarz auf weiß im Taschenbuch nachlesen, was man erleben kann, wenn man sich mal aufmacht, um das andere Ende der Welt zu entdecken.
Immer wieder erzählte er die Storys, von denen er sagt, dass sie endlich raus mussten aus seinem Kopf. Material hätte er mindestens noch für ein zweites Buch, aber auch, was er von seiner Arbeit erzählt, hat das Zeug, Eingang zwischen zwei Buchdeckel zu finden. Er habe eine sehr großzügige Frau, die ihn, was das Reisen angehe, gewähren lasse. Sie spielt im Buch keine große Rolle, aber nur deshalb, weil sie wegen ihrer Flugangst nicht mitkommen kann. "Wenn ich ihr heute erzählen würde, dass ich eine Einladung nach Grönland hätte, würde sie wahrscheinlich nur fragen, wann es denn losgeht", sagt Conrad.
Als aktuelle Reisetipps taugen einige der Geschichten nicht, da sie zu lang her sind. Doch genau die schafften es ins Buch. "Damals war vieles anders und das wollte ich auch an die Jugend weitergeben", sagt Lothar Conrad, "das ist, wie wenn der Opa vom Krieg erzählt."
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Auf einen Blick "Reisen mit Freunden" von Lothar Conrad gibt es in der Buchhandlung Friedrich oder beim Autor, per E-Mail erreichbar unter lothar.conrad@gmx.de und im Internet unter www.lothar-conrad . Das im Verlag Swb-Media-Services (SMS), erschienene Taschenbuch kostet 14.80 Euro und hat die ISBN 978-3-945769-11-9. con
