MGV Frohsinn MGV Frohsinn macht auch vor großen Namen nicht Halt

St · Bei der Kappensitzung in der St. Ingberter Stadthalle bekamen bekannte Namen ihr Fett weg. Auch MGV-Urgestein Weisgerber verteilte einige Spitzen.

 Bei der Kappensitzung des MGV Frohsinn in der St. Ingberter Stadthalle teilte Konrad Weisgerber satirisch aus.

Bei der Kappensitzung des MGV Frohsinn in der St. Ingberter Stadthalle teilte Konrad Weisgerber satirisch aus.

Foto: Frank Leyendecker

Mit „Wenn nicht jetzt, wann dann“ und einem Schunkel-Medley eröffnete der Fastnachtschor des MGV Frohsinn seine Kappensitzung in der St. Ingberter Stadthalle am Freitag. Der neue Elferratspräsident Björn Busch begrüßte die Gäste und rief das Tanzmariechen-Duo Hana Puzo und Emily Wendel vom jungen Karnevalsverein „Die Schermscha“ auf die Bühne, die sich in die Herzen der Zuschauer tanzten. Politisch wurde es mit dem Hofnarren alias Andreas Franz von den Bruchkatzen aus Ramstein. Er nahm die Politik aufs Korn. Statt Angies Powerraute gibt es nur noch die Scholzflaute. Annalena Baerbock wurde von der Pazifistin zur Realistin und Habeck vergaß bei der Beschaffung von Öl und Gas offenbar die Menschenrechte.

Nach einem Gardetanz der Karnevals-Union Miesau folgte Christoph Lesch, der als „Fidelius“ Musik und Humor verband. Er sang zur Erheiterung 24 Weihnachtslieder in beeindruckenden 40 Sekunden. Weiter ging es mit Felix Herold und Phillip Regula in der Bütt, die den St. Ingberter Oberbürgermeister Ulli Meyer im Publikum entdeckten und ihm vorwarfen, nur wegen der Freikarte gekommen zu sein.

Mit seinem Presslufthammer betrat dann das MGV Frohsinn-Urgestein Konrad Weisgerber die Bühne wetterte gegen die Abrissmentalität in der Stadt. Der Karlsbergsaal und damit die Heimat der St. Ingberter Fastnacht werde dem Erdboden gleichgemacht. Aber auch das Edelweiß gegenüber wird kurz vor seinem Abriss noch einmal neu verputzt. Schon Oberbürgermeister Hellenthal habe seinerzeit schon das alte Rathaus abreißen lassen und Weisgerber prophezeite, dass OB Meyer das Rathaus bald an die Holzer-Gruppe verkaufen werde. Wenn so manches Neubauprojekt in der Nachbarschaft die Aussicht verschandele, werde jeder plötzlich grün und setze sich für den Artenschutz ein. Aber auch vor dem CISPA-Campus machte er nicht Halt und sah St. Ingbert bald als St. Cispa. Tosender Applaus gab es für ihn. Die Saalband „Die drei lustigen Vier“, an dem Abend allerdings nur zu zweit, spielten ihren ersten Schunkler und bereitete das Publikum auf die „Frohsinnskrätzjer“ vor, die bekannte Lieder mit politischen Seitenhieben würzten. Mit „Beim Kleben ist nicht alles Eben“ haben die Umweltaktivisten der „Letzten Generation“ auch eine Portion Satire abbekommen. Die Krätzjer konnten mit dem Gendersternchen nicht viel anfangen und sangen „wir können das Gendern nicht verstehen“ (keine Sterne in Athen). Zum Thema kulturelle Aneignung sangen sie „Schnucki, wir fahren nach Kentucky“ und „es gibt kein Bier in Katar“.

Die Show ging weiter mit Tanz und Akrobatik. Die nächste Büttenrede kam von Kirk Rebmann, auch bekannt als „es Nissje“, der die närrischen Gene seines Vaters hat, der bereits als „die Doof Nuss“ landesweit in der Bütt bekannt ist. „De Wuschd aus Spiese“ klagte über Probleme mit seiner besseren Hälfte. Zum großen Finale mit den Frohsinnskrätzjern standen alle im Saal auf und sangen „mir von der Saar sinn gut gelung“ nach dem bekannten Karnevalshit „Kölsche Jung“ von Brings.

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