Mehr Zuschauer als je zuvor

Blieskastel · Pünktlich um 14.11 Uhr startete gestern der Blieskasteler Fastnachtsumzug in Lautzkirchen. 60 Gruppen und Wagen begeisterten bei wunderschönem Sonnenschein die reichlich erschienenen Närrinnen und Narren – so viele wie noch in keinem der vergangenen 50 Jahre.

 Die Sonne strahlte gestern mit den Blieskasteler Faasebooze um die Wette: Bestes Wetter herrschte beim Jubiläumsumzug in Blieskastel und sorgte für einen Zuschauerrekord auf der Strecke. Fotos: Erich Schwarz

Die Sonne strahlte gestern mit den Blieskasteler Faasebooze um die Wette: Bestes Wetter herrschte beim Jubiläumsumzug in Blieskastel und sorgte für einen Zuschauerrekord auf der Strecke. Fotos: Erich Schwarz

 „Besser ein schwarzer Rabe als ein gelber Engel“, meinten die Brenschelbacher Narren beim Umzug in Blieskastel.

„Besser ein schwarzer Rabe als ein gelber Engel“, meinten die Brenschelbacher Narren beim Umzug in Blieskastel.

 Dieser närrischen Teilnehmerin dürfte es gestern ganz schön heiß im Elefantenkostüm geworden sein.

Dieser närrischen Teilnehmerin dürfte es gestern ganz schön heiß im Elefantenkostüm geworden sein.

 Die „Wassertropfen“ der Stadtwerke Bliestal waren beim Fastnachtsumzug auch mit von der Partie.

Die „Wassertropfen“ der Stadtwerke Bliestal waren beim Fastnachtsumzug auch mit von der Partie.

Die Sonne strahlte mit den Blieskasteler Faasebooze um die Wette: Bestes Wetter beim Jubiläumsumzug in Blieskastel. Zum 50. Mal rollte gestern der närrische Lindwurm durch die Straßen der Barockstadt, lediglich in zwei Jahren hatte es wegen einer Sturmwarnung und wegen des Golfkrieges keinen Umzug gegeben. Etwas Wehmut kam sicherlich in Lautzkirchen auf, schließlich rollte der Zug auch 48 Jahre durch die Straßen von Lautzkirchen. Seit dem letzten Jahr indes ist die Umzugsführung geändert, und man muss kein Prophet sein, um vorauszusagen, dass diese Umzugsführung auch in Zukunft Bestand haben wird. Aber zurück zum Umzug: Pünktlich um 14.11 Uhr setzte sich der Jubiläumszug, angeführt von den vielen Gruppen und Aktiven der Blieskasteler Karnevalsgesellschaft (BKG), im Industriegebiet in Lautzkirchen in Bewegung. In einer letzten Besprechung hatte Cheforganisator Elmar Becker mit allen Verantwortlichen noch einmal die Details besprochen. Ganz vorne im Einsatzfahrzeug wieder der Chef der Blieskasteler Polizei, Klaus Port, begleitet von Peter Geble. Für Klaus Port ist es ein historischer Umzug: nämlich sein letzter in seiner Amtszeit. Nach vielen Jahren wird Klaus Port aus dem Polizeidienst ausscheiden.

Fanfarenzug vorneweg

Die Zahl der Teilnehmer war wie in den Vorjahren konstant bei etwa 60 Gruppen und Wagen. Aber der Einfallsreichtum kannte auch in diesem Jahr wieder keine Grenzen. Vom Engel bis zum Teufel, vom Gartenzwerg bis zum Eisbären, vom Piraten bis zum Ritter: Alle klassischen Fastnachtskostüme waren vertreten. Und die meisten waren mit viel Liebe zum Detail angefertigt, da stimmte einfach alles. Herausragend wieder in diesem Jahr die Alschbacher Jochnächel. Sie kamen direkt vom Alschbacher Reenboe (Regenbogen).

Ganz an der Spitze die Abordnung der BKG mit dem Männerballett, den Garden und selbstverständlich die Tollität Carolin Christin I. und das Kinderprinzenpaar, das sich auf einer Gondel fortbewegte. Wie in jedem Jahr mit einer Riesenabordnung vertreten auch wieder die Bierbacher Kerbcher mit all ihren Aktiven. Und die Bierbacher machten Stimmung: Vorneweg der Fanfarenzug, der vor dem Bahnübergang ein Samba-Konzert vom Feinsten abzog. Und mittendrin natürlich die Kultband Käsfies, die ebenfalls für mächtig Stimmung sorgte. Wie immer zog sich auch in diesem Jahr das Thema Alkohol wie ein roter Faden durch das gesamte Umzugsgeschehen. "Pflanzen brauchen Wasser! Wir brauchen Bier", hatte etwa die als Gärtner verkleidete Truppe aus Hassel auf ihrem Wagen stehen. Härter hatte es da schon einen anderen Faasebooze getroffen. "Wo früher meine Leber war, ist heute eine Minibar", wurde da gestöhnt.

NSA und ADAC

Die Pinninger brachten die NSA-Abhöraffäre ins Spiel: "Yes, we scan" stand da groß auf dem Wagen. Und NSA heißt in Pinningen "Nationale Sauf Agentur". Toll auch wieder die Kostüme der großen Gruppe aus dem südlichsten Stadtteil Brenschelbach: "Lieber ein schwarzer Rabe als ein gelber Engel" nahm man da Bezug auf die ADAC-Affäre. Dazwischen weiter eine Menge Motivwagen, Musikgruppen oder zumindest Musik aus Lautsprechboxen.

Was den Fluss der Zuges anging, so war der in diesem Jahr zwar ein bisschen besser, aber da ist sicher noch Luft nach oben. Gut zumindest die zahlreichen Absperrgitter, die man zur Sicherheit zusätzlich aufgellt hatte: So viele Zuschauer, so konnte man feststellen, hatte der Blieskasteler Umzug wohl noch nie.

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