Mediziner referierten über Herz-Hüpfer

St Ingbert · Herzrhythmusstörungen waren das Thema einer Vortragsveranstaltung, zu der Dr. Ulf Such vom St. Ingberter Kreiskrankenhaus eingeladen hatte. Das Thema stieß auf großes Interesse. Vor allem die Technik ließ Staunen.

Kürzlich hatte Dr. Ulf Such, Chefarzt der Medizinischen Klinik des Kreiskrankenhauses St. Ingbert , zu einer Vortragsveranstaltung unter der Schirmherrschaft von Landrat Clemens Lindemann eingeladen. In drei praxisbezogenen Vorträgen wurden die Zuhörer über Herzrhythmusstörungen informiert. Das große Casino des Kreiskrankenhauses war gut besucht, das Thema weckte offensichtlich großes Interesse. Großen Wert legte er auf den Praxisbezug der Informationsveranstaltung. "Die Zuhörer sollen etwas für den Alltag mit nach Hause nehmen", unterstrich Such in seinen einleitenden Worten.

An mehreren Fallbeispielen wurden die verschiedenen Formen von Herzrhythmusstörungen erläutert. "Wir wollten die Zuhörer nicht mit Fachbegriffen und Leitlinien langweilen, sondern Beispiele aus dem täglichen Leben darstellen", erklärt Such. Die Fallbeispiele dienten als direkter Übergang zu den Fachvorträgen. Hier hatte der Chefarzt kompetente Redner gewonnen. Dr. Christian Hofer, Oberarzt an der Medizinischen Klinik des Kreiskrankenhauses, berichtete von seiner Spezialdisziplin, "wie komme ich der Art der Rhythmusstörung auf die Spur und wie kann ich sie therapieren". Auch hier stand der Praxisbezug im Vordergrund.

Drei Jahre lang unter der Haut

Für die Zuhörer beeindruckend war die "kleine Größe" der implantierbaren Diagnosegeräte. Mit welcher Leichtigkeit sich heute solche "Eventrecorder" unter der Haut einpflanzen lassen, ließ viele Zuhörer staunen. Ein Eventrecorder wird mit einem Spezialapplikator unter die Haut geschoben und verbleibt bis zu drei Jahren an Ort und Stelle. In dieser Zeit zeichnet er relevante Herzrhythmusstörungen auf, die jederzeit mit einem Abfragegerät ausgelesen werden können. Anschließend ist es möglich, dem Patienten einen Behandlungsvorschlag zu machen. Der Event-recorder kann dann genauso problemlos wieder entfernt werden. Sollte der Einbau eines dauerhaften Schrittmachers notwendig sein, wird dies mit dem Patienten besprochen. Dr. Christian Hofer baut dann das speziell auf den Patienten eingestellte Gerät im Kreiskrankenhaus ein. Die Nachsorge und Kontrollen können ebenfalls am Kreiskrankenhaus durchgeführt werden.

Rhythmusstörungen beim Sport

Privatdozent Dr. Jürgen Scharhag referierte über das Thema Herzrhythmusstörungen beim Sport. Für die Zuhörer verständlich, erklärte er die verschiedenen Arten von Rhythmusstörungen. Die weitaus meisten dieser Störungen sind allerdings nicht lebensbedrohlicher Natur, so dass es keinen Grund gibt, auf Sport oder Bewegung zu verzichten. In jedem Fall sollte sich der Patient mit seinem Hausarzt oder zuständigen Kardiologen beraten, welche Sportart für den Einzelnen möglich ist und auf was er achten sollte. In einer lebhaften Abschlussdiskussion konnten die Zuhörer ihre persönlichen Probleme schildern. Hier standen die Referenten Rede und Antwort. "Gerade die offene Diskussion zum Schluss hat mir gezeigt, dass wir den Nerv getroffen haben. Viele Zuhörer sind nach der Veranstaltung mit dem guten Gefühl nach Hause gegangen, wieder aktiv trotz ihrer Herzrhythmusstörung am Leben teilnehmen zu können", resümiert Chefarzt Dr. Such.

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