Martin Guth machte es diesmal alleine

Gersheim. Als Teil des Kabarett-Duo FaberhaftGuth gehört Martin Guth schon zu den Stammgästen bei der Gersheimer Theaterwoche. Jetzt gastierte er mit seinem ersten Soloprogramm "Meine Frau, ihr Mann und ich" im Kulturhaus. Mitgebracht hatte der versierte Songschreiber seinen Jugendfreund und musikalisches Allroundtalent Christian Krauß. "Wir kennen uns schon lange

 Martin Guth (rechts) mit seinem Pianisten Christian Krauß beim Auftritt im Gersheimer Kulturhaus. Foto: Wolfgang Degott

Martin Guth (rechts) mit seinem Pianisten Christian Krauß beim Auftritt im Gersheimer Kulturhaus. Foto: Wolfgang Degott

Gersheim. Als Teil des Kabarett-Duo FaberhaftGuth gehört Martin Guth schon zu den Stammgästen bei der Gersheimer Theaterwoche. Jetzt gastierte er mit seinem ersten Soloprogramm "Meine Frau, ihr Mann und ich" im Kulturhaus. Mitgebracht hatte der versierte Songschreiber seinen Jugendfreund und musikalisches Allroundtalent Christian Krauß. "Wir kennen uns schon lange. Da ich ein Tonstudio besitze, sah ich mich zuerst in der Rolle des Produzenten, doch im Laufe der Produktion wechselte ich dann ans Piano und Keyboard", so Krauß. Für beide war der Gersheimer Auftritt ein besonderer: Nach einer Matinee im Dezember war das Bliestal Schauplatz der Vorpremiere. Ob die Probleme mit seiner Frau Heike, die ihn aus der Beziehung herausgekürzt und zu einem vorübergehenden Lebensabschnitts-Ex gemacht habe, oder der scharfe Wortwitz: Guth wusste um die Dramaturgie eines fesselnden Programms.

Vom ersten Satz an hatte er sein Publikum fest im Griff, bot kurzweiligen Klamauk garniert mit viel Intelligenz. Feststellungen, dass er sich keine Namen merken kann, sich Brücken bauen muss, die Schwierigkeit, dass er immer zwischen den Stühlen sitze, und die Erinnerung, dass McDonald's früher am anderen Teil der Welt gelegen habe, formte er ebenso in Lied-Arrangements wie die Erkenntnis, dass jeder Mensch etwas zu sagen und jede Stimme Gewicht habe. Wichtige Infos kamen hinzu: Vier Fünftel aller Frauen leben in einem Doppelhaushalt und wohnen in einem Stadtviertel, sein Onkel wohnt im südlichen Ostwestfalen, und Mittelaltermärkte und Ü40-Partys sind nicht das Gleiche. Guth singt, spielt, liest oder erzählt aus seinem Tagebuch, lässt die Gäste in sein Seelenleben blicken, berichtet von den Erlebnissen mit seinen drei Kindern. Guth, ein Meister der Wörterbalance, platziert sich musikalisch vielfältig, somit schubladenresistent, irgendwo zwischen Pop-Chanson und satirischer Liedermacherei. Textlich legte er ein großes Tempo vor, wechselte zwischen bissiger Gesellschaftskritik und niveaulosem Nonsens. Die Songtexte boten in den mehr als zwei Stunden ohne Minute Langeweile sich als ausgefeilte Kleinodien an, verpackt in Melodien, die sicherlich vielen noch lange in den Ohren bleiben.

Am Wochenende folgt das Finale der Gersheimer Theaterwoche. Am Samstag, 26. Januar, gastiert um 20 Uhr das Homburger Frauenkabarett mit seinem Programm "Lauter Einzelschicksale". Am Sonntag, 27. Januar, folgt um 18 Uhr die schon ausverkaufte Vorstellung "Aber, aber Herr Pfarrer" der Theatergruppe Groß und Klein aus Pinningen.

Restkarten für die Samstagsvorstellung gibt's noch in der Postfiliale Gersheim (Bruckart GmbH) Bliesstraße 4, Tel. (0 68 43) 15 39, dem "Gersheimer Landhaus", Bahnhofstraße 3, Tel (0 68 43) 12 22, und der Bäckerei-Filiale Lenert im Bickenalb-Center, Blieskastel-Altheim, Tel.

(0 68 44) 17 47 66.

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