. In der vergangenen Woche hat die Spielplatzkommission des Ortsrates St. Ingbert-Mitte zur ersten Begehung auf den Schulhof der Albert-Weisgerber-Schule eingeladen. Bei nicht gerade einladendem Wetter fanden sich zahlreiche Anwohner, Eltern von Weisgerber-Schülern, der Hausmeister der Schule, deren Direktorin Karin Bierhals und eine Vertreterin des Kinderschutzbundes ein. Schon dieser Zuspruch zeigte, welche Gewichtung ein intakter Spielplatz an dieser Stelle hat.

Es ist noch keine fünf Jahre her, dass in einer gemeinsamen Eltern-Schüler-Lehrer-Aktion der Platz vor der Schule in eine Spieloase für die Kleinen verwandelt wurde. Dabei wurde nachhaltig mit unbehandeltem Holz gebaut. Eigentlich eine feine Sache, wenn die nicht einen Haken hätte. "Jetzt haben wir das, was Holz so an sich hat. Es wird zu Humus", so Bodo Marschall, Förster, Vater und Co-Vorsitzender der Kommission. Will heißen, dass das an den Klettertieren und Palisaden verwendete Holz marode ist. Wenn mit einem natürlichen Baustoff gearbeitet wird, dann ist in kürzeren Abständen eine Nachbesserung nötig. Doch Marschall rief die Anwesenden dazu auf, nicht zu jammern, das "Schicksal" in die eigene Hand zu nehmen und sich mit Ideen einzubringen. "Versetzt euch einfach in die Lage der Kinder", so die Aufforderung. Vorschläge kamen daraufhin reichlich. Sandkasten und Schaukel stehen dabei ganz oben auf der Wunsch-Liste.

Von Klettertier Nessie sind nur noch Schwanz und Kopf übrig. Der das Tier und die ehemaligen Palisaden umgebende Rindenmulch tat sein Übriges, dass Nessies restlicher Körper verschwand, denn die Rindenhäcksel speichern die Feuchtigkeit, die dem Fabeltier gehörig zusetzte. Hier soll deshalb später mit Kies aufgefüllt werden. Und die Palisaden-Rudimente werden durch einfach aufgelagerte Stämme eines widerstandsfähigen Holzes ersetzt. Fichte, Robinie, Hasel oder Eiche waren im Gespräch. "Die Stadt St. Ingbert hat doch 400 Hektar eigenen Wald. Da sollte das Besorgen des Holzes doch kein Problem sein. Das dann herzurichten, ist keine handwerkliche Kunst", so Marschall. Und die Eltern ließen keinen Zweifel daran, dass sie schon mit den Füßen scharren, um endlich Hand anlegen zu können.

Nun ist Elmar Sommer, Mitarbeiter der Abteilung Umwelt im Rathaus, der auch vor Ort war, gefordert. Schließlich sollte das Naturmaterial nicht nur beschafft werden, sondern auch bezahlbar sein. Da schaltete sich Ulli Meyer ein: "Vielleicht knapsen wir 2000 bis 3000 Euro vom Haushalt ab und machen einen eigenen Titel draus." Hierzu wird es im Ortsrat St. Ingbert-Mitte einen Änderungsantrag geben, wenn Elmar Sommer sondiert hat, was es eventuell noch an "Haushaltsmittel-Resten" gibt. Die Erneuerung der Hölzer wurde von ihm noch vor den Sommerferien zugesichert. "2013?", fragte Schulleiterin Karin Bierhals scherzhaft, "bei den Baumaßnahmen der Stadt muss man ja genau nachfragen." Und wenn es die Mittel zulassen, dann gibt es auf Wunsch der Kinder vielleicht auch eine Nestschaukel. Im Sommer werden dann zeitlich versetzt die nächsten Spielplätze von der Kommission in Augenschein genommen.