Maria Altmeier wird 100 Jahre alt

Heckendalheim · Heute vor 100 Jahren hat Maria Altmeier das Licht der Welt erblickt und genießt eine körperliche Fitness, von der viele Jüngere träumen. Auch ihr Gedächtnis ist hervorragend. Gerne erinnert sie sich an die Zeit zurück, als sie ihrem Vater beim Beschlagen der Pferde half.

 Maria Altmeier aus Heckendalheim wird am heutigen Dienstag 100 Jahre alt. Sie lebt in ihrem Haus in Heckendalheim mit ihrem Sohn. Foto: Becker&Bredel

Maria Altmeier aus Heckendalheim wird am heutigen Dienstag 100 Jahre alt. Sie lebt in ihrem Haus in Heckendalheim mit ihrem Sohn. Foto: Becker&Bredel

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Maria Altmeier feiert am Fastnachtsdienstag ihren 100. Geburtstag. Die Ur-Heckendalheimerin lebt seit ihrer Geburt in ihrem Heimatort und noch heute neben der alten Schmiede ihres Vaters. Der war Schmied, Hufschmied und Schlosser und war Dienstleiter für alle Bauern der Umgebung. Die Jubilarin erinnert sich gut an diese Zeit, sie half ihrem Papa beim Beschlagen der Pferde oder beim Wechsen der Holzräder an den Pferde- und Kuhgespannen. "Die Bauern ließen oft Kühe ihre Wagen ziehen, mein Vater reparierte gebrochene Speichen oder zog neue Eisen auf", berichtet sie.

An der alten Schmiede neben dem Wohnhaus sind noch heute die Ketten zu sehen, an denen ihr Vater die Pferde anband. Ihre Mutter hatte gegenüber ein Haushaltswarengeschäft. Hier gab es neben Glühbirnen und Nägeln auch Gläser und Kaffeegeschirr, erzählt die rüstige und bis auf eine Sehschwäche kerngesunde 100-Jährige. Auch da kamen Leute aus der Region, und so war die Familie immer bestens vernetzt. Maria Altmaier hat drei Kinder. Mit 39 Jahren wurde sie erstmals schwanger. Die zwei Söhne und die Tochter leben alle noch, der Ehemann ist mit 80 Jahren gestorben. Die Kinder leben im Saarland, einer der Söhne bewohnt mit ihr das Haus in Heckendalheim und ist selbst kein Unbekannter: Es ist der St. Ingberter Imbissbetreiber "Schleppi" (Josef Altmeier). "Er bringt mir aber nur Rostwurst mit, wenn ich ihn ausdrücklich darum bitte", scherzt die Mutter und springt kurz darauf bei ihren Erzählungen wieder 60 Jahre zurück.

An den Krieg erinnere sie sich gut. Als Rotkreuzschwester habe sie in Heckendalheim Westwallsoldaten versorgt und sei täglich die Frontabschnitte abgegangen und habe Verwundete gesucht. Von Reichenbrunn bis Ensheim sei sie patroulliert und habe jeden Verwundeten gleich seiner Herkunft bestmöglich versorgt und ins Lazarett nach Heckendalheim gebracht. Im Roten Kreuz war sie weiterhin aktiv, als Schwesternheferin jobbte sie in der Wöchnerinnenstation des Ensheimer Krankenhauses und versorgte die Babys, noch heute ist sie DRK-Mitglied. Von fünf Geschwistern ist sie die jüngste, ihr ältester Bruder starb mit 99 Jahren. Wie man 100 Jahre alt wird? "Bis vor drei Jahren trank ich noch täglich meinen Rotwein, seitdem gönne ich mir allabendlich ein Bier", sagt sie. Und außerdem halte Kreuzworträtseln die grauen Zellen fit. Heute könne sie das nicht mehr wegen der Augen, doch dafür höre sie aufmerksam Radio. Täglich verfolge sie die Nachrichten.

Den 100. Geburtstag feiert sie heute ab 11 Uhr im Maria-Walle-Haus in Heckendalheim mit einem "Tag der offenen Tür". Jeder, der gratulieren wolle, sei herzlich willkommen. Das Maria-Walle-Haus ist die Heimstätte der Pfadfinder direkt neben der katholischen Kirche Heckendalheim.

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