Heimatverein Rentrisch Es ist wichtig, mit der Zeit zu gehen

Rentrisch · Marc Braun, Vorsitzender des Musikvereins, führt seit einigen Monaten auch den Heimatverein Rentrisch.

 Marc Braun führt jetzt auch den Heimatverein Rentrisch.

Marc Braun führt jetzt auch den Heimatverein Rentrisch.

Foto: Stefan Bohlander

„Mit einem starken Team mache ich das.“ Das war der Ausgangspunkt für Marc Braun, sich im Rentrischer Ortsleben einzubringen – und das gleich als Vorsitzender von zwei Vereinen. Dabei war das eine Ehrenamt – Vorsitz des Musikvereins – Voraussetzung, um den zweiten Posten anzutreten: Seit Mai steht er auch dem Heimatverein vor. Diesem Zusammenschluss der größten Vereine des kleinsten St. Ingberter Stadtteils muss im Regelfall ein Vorsitzender eines Rentrischer Vereins vorstehen. Nun steht Marc Braun, der Mitte Oktober 30 Jahre alt wird, also mit seinen Mitstreitern bereit, Rentrisch nach vorne zu bringen.

Der Vorstand sei „eine gute Mischung aus Vereinserfahrung und Lebenserfahrung“, wie er erzählt. Das Ziel sei es, möglichst alle Vereine mit einzubinden. Beispielsweise bei Organisation und Umsetzung der Kirmes. Nachdem man in diesem Jahr zum Beispiel bereits wegen des Umbaus der Schule die Plätze von Fahrgeschäften und Bühnenbereich tauschte, denke man auch generell über den Standort nach.

Denn derzeit befinde sich die Feierei auf dem Bries-aux-Forges-Platz ja etwas abseits der Ortsmitte. Doch auch andere Standorte hätten Vor- und Nachteile. Den Platz rund ums alte Wasserwerk beispielsweise könne man absperren und umfahren lassen – doch die Neigung dort sorge für Probleme.

Die Rentrischer Kirmes konnte man mit einigen kleineren Änderungen – etwa das Angebot mit einer Live-Band – in den zurückliegenden Jahren etwas attraktiver gestalten. Mit der Zeit zu gehen sei sehr wichtig, denn die Organisation des Festes sei eine der wichtigsten Aufgaben des Heimatvereins und auch eine der Haupteinnahmequellen. Möglich wurde seine Wahl zum Vorsitzenden übrigens, da sein langjähriger Vorgänger Dagobert Hohneck aus persönlichen Gründen seinen Rücktritt angekündigt hatte. Als einziger Kandidat wurde Marc Braun auch einstimmig gewählt.

Das ist vielleicht gar nicht so selbstverständlich, wenn man bedenkt, dass er kein Rentrischer ist, sondern in Güdingen wohnt. Wie es im Saarland so ist, sind die Wege aber kurz. Und so spielt der erste Posaunist der Stadtkapelle Saarbrücken eben auch im Musikverein Rentrisch. Hier tritt Marc Brauns große Leidenschaft voll zu Tage: Er ist Schlagzeuger und schwang seine Stöcke ebenfalls in der Stadtkapelle. Nach dem Hinweis des Posaunisten, dass in Rentrisch ein Schlagzeuger fehle, wechselte er vor rund fünf Jahren dorthin und übernahm im März 2018 auch den Vorsitz. Rund 20 Auftritte absolviert das Orchester des Musikvereins pro Jahr. Dabei ist es ihm wichtig zu betonen, dass es ein integrierender Verein ist. „Beim Orchester ist es egal, wo man herkommt. Das sind einfach gute Musiker“, sagt er. Glänzende Augen bekommt er, wenn er die Geschichte eines Kindes mit offenem Gaumen erzählt, das er im Zuge einer Kooperation mit einer Kita kennenlernte. Das Kind hatte bei manchen Buchstaben Probleme, diese auszusprechen. Als man bei einer Vorführung Instrumente aus PVC und mit echtem Mundstück nutzte, kamen sofort Töne raus. „Da haben die anderen Kinder gestaunt und gesagt: Der hat’s drauf‘.“

Marc Braun gibt auch Schlagzeugunterricht und spielte bei der Band City Jam. Das Ensemble konzertierte unter anderem beim Saarbrücker Altstadtfest. Er selbst begann ein Studium der Musikwissenschaft, arbeitet aber mittlerweile als Fachkraft für Lagerlogistik bei einem Großhändler für Informations- und Kommunikationstechnologie in Rohrbach. Neben Schlagzeug („Die Kunst ist es, leise zu spielen“) spielt er noch Percussions-Instrumente, Pauke und Stabspiel.

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