Real gibt es ihn, aber rein rechnerisch ist der Engpass bei der kinderärztlichen Versorgung in St. Ingbert nur Einbildung: So kann man die Rückmeldung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) des Saarlandes auf unsere Anfrage kurz zusammenfassen. Hintergrund: Dr. Karsten Theiß schließt Ende dieses Monats seine seit über 30 Jahren bestehende Praxis in der Oststraße 68. Damit praktiziert nur Dr. Alexander Nisius in der Mittelstadt. Anfang Juli war er aus Neunkirchen mit Patienten in die Praxis von Dr. Wolfram Jost gewechselt und hatte auch den neuen Patientenstamm übernommen. Seine Kapazitätsgrenze ist ziemlich erreicht. Für Patienten auch aus Mandelbachtal, Blieskastel, Kirkel sowie Spiesen-Elversberg ein Problem – die wurden, so hatte Theiß erklärt, auch in St. Ingbert behandelt. Da Nisius Theiß‘ Patienten nicht übernehmen konnte, wurden diese auf Alternativärzte im weiteren Umland hingewiesen (siehe Infobox).
Nur ein einziger Kinderarzt in St. Ingbert Kassenärztliche Vereinigung sieht rechnerisch zu viele Kinderärzte im Saarpfalz-Kreis – und übt deutliche Kritik
St Ingbert · Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) des Saarlandes spricht trotz des realen Mangels an Kinderärzten in St. Ingbert sogar von einer „Überversorgung“. Dabei gibt es in der Stadt nur noch einen einzigen, der keine weiteren Patienten mehr aufnehmen kann. Wie die KV dennoch zu dieser Einschätzung kommt – und warum sie daran selbst Kritik übt.
05.09.2023
, 12:55 Uhr