Männerclub mit sozialem Gedanke

Hassel. Eigentlich wäre der vergangene Dienstag für den Osterhasenverein Hassel ein Tag wie sonst auch vor Ostern gewesen: Man hätte wie in jedem Jahr abends die Vorbereitungen getroffen, um am darauf folgenden Mittwoch zusammen nach Homburg zur Uniklinik zu fahren. Dort hätten die krebskranken Kinder Geschenke bekommen. Gut, das fand in diesem Jahr selbstverständlich auch statt

Hassel. Eigentlich wäre der vergangene Dienstag für den Osterhasenverein Hassel ein Tag wie sonst auch vor Ostern gewesen: Man hätte wie in jedem Jahr abends die Vorbereitungen getroffen, um am darauf folgenden Mittwoch zusammen nach Homburg zur Uniklinik zu fahren. Dort hätten die krebskranken Kinder Geschenke bekommen. Gut, das fand in diesem Jahr selbstverständlich auch statt. Nur, 2009 stellt für die ausschließlich männlichen Vereinsmitglieder in doppelter Hinsicht eine Besonderheit dar: Ihr Verein besteht seit 25 Jahren. Und seit 1989 - somit seit 20 Jahren - werden die Kinder in Homburg besucht. 30 gefüllte Osterhasennestchen, einen Riesenosterhasen und eine Osterhasentorte übergaben die Männer um "Chefosterhase" Josef Neu am Mittwoch an die Homburger "Villa Kunterbunt". Ein wenig Freude und somit auch Sonnenschein im nicht immer einfachen Kinderklinikalltag. Zweck des Vereins, der sich ungern in die Öffentlichkeit drängt, ist die Pflege der Geselligkeit. Und dies insbesondere unter den Mitgliedern selbst. Frohsinn und Heiterkeit waren außerdem die Grundpfeiler, als man sich 1984 dazu entschloss, aus einer losen Runde einen eingetragenen Verein zu machen. Genau am 29. Januar 1984 wurde die Gruppe ins Vereinsregister eingetragen. Die Herrenrunde ist jedoch kein Selbstzweck. Von Anfang an stand der soziale Gedanke im Vordergrund. Bedürftigen zu helfen ist für die "Osterhasen" eine Selbstverständlichkeit. Spenden gesammeltAngefangen hatte alles mit einer zündenden Idee von "Osterhasenkamerad" Winfried Schmelzer. Er hatte schon in den Jahren zuvor das Jahr über mit seiner Drehorgel und auch besonders an der Kirmes für die krebskranken Kinder gesammelt. Das Vereinsgründungsmitglied ist in Hassel jedoch eher unter dem Namen "De Eemer" bekannt. 250 000 Euro hat er in 25 Jahren für die Kinder in Homburg zusammengetragen. Bei durchschnittlich 10 000 Euro pro Jahr ist dies eine mehr als stattliche Summe. Dafür erhielt er 1994 von der damaligen Sozialministerin Christiane Krajewski am 21. Juni den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. Auch die Mittelstadt St. Ingbert würdigte die sozialen Verdienste Schmelzers und verlieh ihm den Heinrich-Henrion-Preis. Streng genommen haben die "Osterhasis" sogar einen dritten Grund, um zu feiern: Ihr Präsident, Josef Neu, ist seit Anfang an - also auch seit einem Vierteljahrhundert - Chef der illustren Truppe. Bei der kleinen Feierstunde am Dienstagabend im Rathaus Hassel dankte auch Ortsvorsteher Markus Derschang dem Männerclub mit dem sozialen Gedanken für dessen Engagement. Die Mühen der Herren seien mehr als beispielhaft und verdienten großen Respekt. Neben Jubiläen feiern stehen neben dem Donnerstagsstammtisch im Lokal "Waldfriede" auch ein Sommerfest, ein Vereinsausflug und die Weihnachtsfeier (bei der auch die Partnerinnen dabei sein dürfen) auf dem Programm.

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