Katzenhaus Liebe und Pflege im Katzenhaus

Oberwürzbach · Zu seinem Sommerfest lud das Katzenhaus in Rohrbach seine Gönner, Vereinsmitglieder und Besucher ein. Es gab vieles zu entdecken.

 Beim Sommerfest im Katzenhaus war Streicheln erlaubt. Hier stellt Katzenfreundin Britta Arend (rechts) Besucherin Selma den Perserkater Lascar in der Quarantänestation vor.

Beim Sommerfest im Katzenhaus war Streicheln erlaubt. Hier stellt Katzenfreundin Britta Arend (rechts) Besucherin Selma den Perserkater Lascar in der Quarantänestation vor.

Foto: Cornelia Jung

Jedes Jahr zum Ende der Sommerferien findet im Katzenhaus Oberwürzbach, dem „Vereinshaus“ der Katzenfreunde Wadgassen, ein zweitägiges Sommerfest statt. So auch am vergangenen Wochenende. Mit dieser Veranstaltung werden mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Der Verein bringt sich ins Gespräch und weist auf die Situation von Fundkatzen oder der tierischen Bewohner in der Farrenbergstraße hin, derzeit fast 60. Tierliebhaber informierten sich bei Führungen über die Haltungsbedingungen. Außerdem konnten bei dieser Gelegenheit Katzen, die zu Beginn der Ferien jedes Jahr in einer regelrechten Schwemme ins Katzenhaus kommen, wieder vermittelt werden und nebenbei gab es gute Gespräche oder Tipps zur Katzenhaltung. Mit dem Einkauf auf dem Flohmarkt oder dem Erwerb eines Loses bei der gut bestückten Tombola unterstützte man die ehrenamtliche Vereinsarbeit. „Wenn alle 1500 Lose, die jeweils einen Euro kosten, verkauft werden, dann haben wir wieder für zwei Monate Katzenstreu“, sagte Beatrice Speicher-Spengler, Vorsitzende der Katzenfreunde, „die Leute denken immer, dass das Futter der größte Ausgabeposten bei uns ist, aber es ist die Streu und deren Entsorgung.“ Futter werde immer mal wieder gespendet, Streu hingegen so gut wie nie. Immer wieder führten Vereinsmitglieder beim Sommerfest die Gäste in kleinen Gruppen durchs Haus.

Es ging in die außerhalb des Hauses liegende Quarantänestation, wo sich Katzen und Kater nach Kastration, Impfung oder Krankheitsbehandlung in Ruhe erholen, mit einigen „Auserwählten“ in die Stube mit den scheuen Problemfällen und natürlich in die Zimmer, wo die fitten Katzen wohnen, die direkt vermittelt werden könnten. Einige Besucher wurden aber auch ins Büro des Vereins geführt. Dann nämlich, wenn sie sich dazu entschlossen hatten, ein Tier aufzunehmen. So wie Selma aus Orscholz, die in Zukunft ihr Zuhause mit einer Katze teilen will. Nachdem sie dem zweijährigen Katzenmädchen Adele einige Zeit zugeschaut hatte, die laut Betreuern am liebsten am Fenster liegt, war es um die junge Frau geschehen.

„Ich habe mich verliebt“, sagte sie, unterzeichnete den Vorvertrag und kommt diese Woche, wenn alles für Adele vorbereitet ist, die Katze abholen. Allein am Samstag wurden sieben Tiere vermittelt. „Hier merkt man, dass sich um die Katzen gekümmert wird. Es ist alles sehr sauber“, sagte ein Besucher zu seiner Familie, die nun Zuwachs durch einen Kater erhält. Bei Kaffee und Kuchen oder Grillwürstchen und Salat kam man ins Gespräch. Einigen Besuchern wurden von den Vereinsmitgliedern Ängste genommen. „Wir nehmen Tiere, die wir vermitteln, auch später wieder zurück“, sagte die Vorsitzende. Bei den Katzenfreunden und Besuchern machte auch eine Handy-Mitteilung plus Foto die Runde, das einen ehemaligen Problemfall des Katzenhauses zeigte. Krümel wuchs nicht, und erst später nach der Vermittlung stellte ein Tierarzt den Befall durch Lungenwürmer fest. Nach einer erfolgreichen Behandlung ist „aus Krümelchen ein Krümel geworden“, freute sich Speicher-Spengler über die Nachricht der Katzenbesitzerin, „da weiß man auch, warum man sich die Arbeit macht.“

 Beim Sommerfest im Katzenhaus war Streicheln erlaubt. Hier stellt Katzenfreundin Britta Arend (rechts) Besucherin Selma den Perserkater Lascar in der Quarantänestation vor. Foto: Cornelia Jung

Beim Sommerfest im Katzenhaus war Streicheln erlaubt. Hier stellt Katzenfreundin Britta Arend (rechts) Besucherin Selma den Perserkater Lascar in der Quarantänestation vor. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Genug Arbeit gebe es eben auch wegen der vielen herrenlosen Tiere, die unkastriert für millionenfachen Nachwuchs sorgen. Und so setzte sich der Verein bei seinem Fest auch für eine Kastrationspflicht von Katzen und Katern ein.

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