Friedenslicht Eine friedvolle Botschaft aus Bethlehem

St. Ingbert · Am Geburtsort von Jesus wurde auch in diesem Jahr wieder das Friedenslicht entzündet. Pfadfinder brachten die Flamme nach St. Ingbert.

 Gemeindereferent Holger Weberbauer (links) zündet die Kerzen der Pfadfinder in der Kirche St. Franziskus in St. Ingbert an.

Gemeindereferent Holger Weberbauer (links) zündet die Kerzen der Pfadfinder in der Kirche St. Franziskus in St. Ingbert an.

Foto: Cornelia Jung

Bereits zum 25. Mal brachten die St. Ingberter Pfadfinder das Friedenslicht von Speyer nach St. Ingbert. Damit folgten sie einer Idee des Österreichischen Rundfunks aus dem Jahr 1986, das Licht aus Bethlehem möge als Friedensbotschafter durch die Länder reisen, um die Geburt Jesu zu verkünden. Im Aussendungsgottesdienst am vergangenen Samstag war die Kirche St. Franziskus bis auf den letzten Platz besetzt.

Zu Beginn des Gottesdienstes ließ Gemeindereferent Holger Weberbauer die Besucher, je nach Vorlieben in Sachen Farbe und Essen, aufstehen. Nach der Frage „Und wer möchte Frieden?“, die er in den Raum stellte, standen fast alle Gottesdienstbesucher. Denn sie waren ja gekommen, um mit dem Licht, das sie in Laternen oder mit Kerzen nach Hause trugen, auch ein Friedenszeichen in den eigenen vier Wänden zu setzen. In diesem Jahr lautete das Motto der Aktion „Frieden braucht Vielfalt“. Jedes Jahr wünsche man sich Frieden in der Welt und „jedes Jahr merken wir, es gelingt uns nicht“, sagte Holger Weberbauer. Es wäre schön, man bräuchte diese Friedenslicht-Aktion in einem Vierteljahrhundert nicht mehr. Doch das werde schwierig „Es brauche jeden Einzelnen, um den Frieden umzusetzen, im Kleinen und im Großen“, sagte er: „Es braucht Männer, Frauen und Kinder (…) hier im Ort und auf der Welt“. Es brauche friedliebende Menschen, egal woher sie kommen, was sie denken, fühlen oder woran sie glauben. Mit jeder Nennung der Namen der Pfadfinder, die sich genau dafür stark machen, wurde der Kirchenraum mehr abgedunkelt. So wirkten die Bilder von Attentaten, Soldaten und Kriegsschauplätzen, die an die Wand projiziert wurden, noch intensiver. Mit ihnen werde deutlich, wie viel „Unruhestifter“ es noch gibt, so Kaplan Walter Höcky, und wo überall auf der Welt noch „Unfrieden“ herrsche. Jeder könne zum Weltfrieden beitragen, der schon in der Nachbarschaft, in der Schule, auf der Arbeit und der Familie beginne. Frieden brauche keine Terroristen, Missbrauchstäter und Diktatoren. Es sei einfach, mit einer Kerze eine andere zu entzünden und den Frieden in die Welt zu tragen, aber manchmal brauche es auch Mut.

Vier Wölflinge, so nennen sich die Sechs- bis Elfjährigen, sowie Stammesvorstand und Gruppenleiter der St. Georg-Pfadfinder aus Rohrbach, überbrachten, passend zum Weihnachtsfest, das wärmende und strahlendes Licht auch ins St. Ingberter Rathaus. Oberbürgermeister Hans Wagner freute sich, die junge Delegation zu empfangen, war er doch selbst langjähriger Pfadfinder. Und so erzählte er aus seiner Zeit bei den Scouts, während die Jungen gespannt lauschten. Die Weitergabe des Lichtes verband das Stadtoberhaupt mit der Hoffnung, dass der Friede in der Welt sich doch einmal durchsetzen werde. Die Idee zum einem Friedenslicht entstand 1986 beim Österreichischen Rundfunk (ORF): Ein Licht aus Bethlehem soll als Friedensbotschafter durch die Länder reisen und die Geburt Jesu verkünden, wie es im zweiten Kapitel des Lukasevangeliums beschrieben wird, in dem die Engel die berühmten Worte sprechen: „Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens“.

Das Friedenslicht wird jedes Jahr in den Wochen vor Weihnachten in der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem angezündet. Von Israel aus wird das Licht dann mit dem Flugzeug in einer explosionssicheren Lampe nach Österreich geflogen. 2018 reiste es von Linz aus am dritten Adventswochenende in alle Orte Österreichs und in die meisten europäischen Länder. In Deutschland wird das Licht als Gemeinschaftsaktion des Bundes der Pfadfinder, der Pfadfinderschaft Sankt Georg, sowie weiterer Pfadfinderorganisationen weitergeben. Das St. Ingberter Licht kommt direkt aus Speyer.

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