Liberale regen Friedhofspflege an

St Ingbert · Wildwuchs und vom Verfall bedrohte Mauern fallen beim Betreten des Jüdischen Friedhofs als Erste auf. Ein Unding, findet die St. Ingberter FDP und wirbt bei Bürgern, Firmen und der Kommune um breite Unterstützung bei der Instandsetzung der Ruhestätte.

 Die FDP-Kommunalpolitiker beklagen den Zustand des jüdischen Friedhofs in St. Ingbert. Foto: FDP

Die FDP-Kommunalpolitiker beklagen den Zustand des jüdischen Friedhofs in St. Ingbert. Foto: FDP

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2013, in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, jährt sich zum 75. Mal die Reichspogromnacht. Das ist mit ein Grund für die FDP-Stadtratsfraktion St. Ingbert, sich den jüdischen Friedhof in der Mittelstadt einmal genauer anzusehen. Bei der Besichtigung fanden die Liberalen einen sehr "unwürdigen Zustand" vor, so Fraktionsvorsitzender Andreas Gaa. "Vor lauter Wald und wildem Graswuchs sieht man keine Grabmale mehr. Zudem ist der Eingangsbereich mit beschädigtem Mauerwerk wenig einladend. Da fast alle jüdischen Mitbürger in den Schrecken und Grauen der Nazi-Zeit unfreiwillig unsere Stadt verlassen mussten, können die Gräber von deren Nachkommen nicht richtig "gepflegt werden", bemerkt der FDP-Chef vor Ort. Die Liberalen halten es für dringend geboten, den jüdischen Friedhof nicht zu vergessen. Gaa: "Das sind wir allein schon den Nachkommen der jüdischen Opfer aus der Nazi-Zeit schuldig. Deshalb sollten auch Mittel im städtischen Haushalt 2013 bereitgestellt werden. Darüber hinaus können wir uns vorstellen, dass im Rahmen einer Spendenaktion auch Geld von privaten Haushalten zusammen kommt. Auch Unternehmen könnten sich daran beteiligen. Wir Liberale stellen uns der Verantwortung, der Bedeutung und dem Sinn, Friedhöfe, Grabstätten und Bepflanzungen für die Öffentlichkeit zu erschließen und allen Bürgern zugänglich zu machen. Jeder sauber und gut gestaltete Friedhof - dazu gehört auch der jüdische Friedhof - ist eine persönliche, aussagefähige Visitenkarte für St. Ingbert."

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