Leserbrief für St .Ingbert So funktioniert Marktwirtschaft

Kolumne „Windkraft-Fakten: gedreht und gewendet

Carlo Schmude weist in seiner Kolumne „Unsere Woche“ zur Diskussion um die Nutzung von Windenergie in Blieskastel und zur Windenergie allgemein auf wichtige Fakten hin, die sich sogar noch präzisieren lassen. So verweist er unter anderem darauf, dass Windräder „ein fettes Geschäft“ darstellen. In der Tat leisten Windräder eine Wertschöpfung, indem sie die kostenlose Energie des Windes in Strom umwandeln. Das ist fast so schön wie ein Tischlein deck dich. Der Strom wird für etwa 6,5 Cent pro Kilowattstunde an den Netzbetreiber verkauft. Und der verkauft ihn für 26,5 Cent und mehr an die Bürger. Wer macht hier das „fette Geschäft“?

Eine Bürgerenergiegenossenschaft sichert Bürgern, die Genossen werden möchten, eine Rendite zu. Das sind 3 bis 5 Prozent je nach Ertragslage. So richtig „fett“ ist das sicher nicht. Ein Windrad ist eine große Investition, die sich auch amortisieren muss. In den 6,5 Cent ist natürlich die Pacht enthalten, die der Bauer oder die Stadt als Grundstückseigentümer erhält. So funktioniert Marktwirtschaft, im Kommunismus wäre das anders. Glücklich, wer ein Stück Land hat, auf das man ein Windrad bauen kann. Tatsächlich sind Windräder keine wirklich riskanten Investitionen, solange sich die Windverhältnisse nicht dramatisch verändern. Sie werden zudem komplett versichert, es gibt eine Haftpflichtversicherung, Vollwartungsverträge, Stillstandsversicherungen und es werden aus den 6,5 Cent auch Rücklagen für den Rückbau gebildet. Im Gegensatz zu den radioaktiven Abfällen der Atomkraftwerke ist an Windrädern nichts verbaut, was nicht auch in Autos verbaut wird. Da kriegen wir die Entsorgung mittlerweile auch sauber hin. Für die Windräder sind die Aussichten also ebenso positiv.

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