Leser-Reporter kämpft für altes Kreuz

St. Ingbert. Franz-Peter Koßmann ist enttäuscht, aber nicht entmutigt. Seit geraumer Zeit ärgert er sich über den Verfall des Steinkreuzes auf dem Alten Friedhof in St. Ingbert. An den darauf angebrachten Steintafeln kann man Inschriften und Jahreszahl nur noch erahnen

 Das Steinkreuz auf dem alten Friedhof ist in keinem guten Zustand.Foto: Cornelia Jung

Das Steinkreuz auf dem alten Friedhof ist in keinem guten Zustand.Foto: Cornelia Jung

St. Ingbert. Franz-Peter Koßmann ist enttäuscht, aber nicht entmutigt. Seit geraumer Zeit ärgert er sich über den Verfall des Steinkreuzes auf dem Alten Friedhof in St. Ingbert. An den darauf angebrachten Steintafeln kann man Inschriften und Jahreszahl nur noch erahnen. Bei jedem Besuch am Grab seiner Familie, das sich in unmittelbarer Nähe befindet, ärgert er sich von Neuem, dass dieses markante Steinzeichen mehr und mehr verfällt. Und dann war vor ein paar Jahren auch noch eine der beiden Bänke, die dort zum Verweilen und Innehalten einluden, einfach weg.

Damit galt es für den St. Ingberter zu handeln. Im Herbst 2008 wandte er sich schriftlich an den damaligen Oberbürgermeister Jung, der ihm drei Wochen später antwortete, dass die Restaurierung des Steinkreuzes in Angriff genommen und auch die zweite Bank wieder aufgestellt werde. Zweieinhalb Jahre später hatte sich noch nichts getan, so dass sich unser Leser-Reporter wieder bei Jung meldete. Aus der Antwort auf den Brief war zu erfahren, dass man sehr wohl noch die Restaurierung des Kreuzes "fest im Blick" habe und auch mittlerweile zwei Angebote existierten. Danach wäre mit Restaurierungskosten in Höhe von 12 000 Euro zu rechnen, die im Haushalt 2009/10 leider nicht vorgesehen waren. Zudem habe der im Jahr 2010 aufgrund der Wirtschaftskrise beschlossene Sparhaushalt keine Freiräume zugelassen. Georg Jung äußerte jedoch damals seine Zuversicht, dass die Restaurierungsmaßnahme trotz klammer Kassen 2011 angegangen werden könne.

Nachdem acht Monate später immer noch nichts geschehen, die Wirtschaftskrise überwunden und ein neuer OB gewählt war, blieb Koßmann nur noch der fast schon verzweifelte Versuch, sich bei Ulli Meyer, dem Ortsvorsteher von St. Ingbert-Mitte, zu melden, um auch ihn auf dieses Problem aufmerksam zu machen. Dieser hatte im Rahmen einer Begehung von städtischen Grünanlagen im Sommer des vergangenen Jahres auch den alten Friedhof im Visier. Dabei sorgte besagtes Steinkreuz für Gesprächsstoff. Bei dieser Gelegenheit wurde darüber informiert, dass mit den vorhandenen Mitteln in erster Linie die Statik erhalten werde. Zumindest gibt es wieder zwei Bänke, doch der Zahn der Zeit nagt unaufhörlich am steinernen Kreuz. Auch an Gerd Lang, Leiter des Bereichs Umwelt bei der Stadt, wurde das Thema herangetragen. Auf Betreiben von Meyer und unseres Leser-Reporters wurde Lang erneut daran erinnert und gebeten, in einer der nächsten Ortsratssitzungen abschließend darüber zu befinden, ob das Kreuz überhaupt noch zu retten ist und wenn ja, wann das notwendige Geld zur Verfügung gestellt werden könnte.

Mittlerweile fühlt sich Koßmann über die Jahre als aufmerksamer Bürger hin- und hergeschubst und nicht ernst genommen. Er findet auch, dass eine Erhaltung im allgemeinen Interesse liegen müsse. Nun wäre nur noch zu hoffen, dass das Kreuz bis zu einer Entscheidung "standhaft" bleibt. con

Den Tipp für diesen Artikel bekamen wir von unserem Leser-Reporter Franz-Peter Koßmann aus St. Ingbert. Sie haben auch Spannendes zu erzählen und sogar Fotos gemacht? Dann schicken Sie uns alles als Leser-Reporter: per Sprachnachricht, SMS/Fax, MMS mit Foto an

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