Leserbrief Lesefreude steht im Vordergrund

Literatur-Anthologie

Inzwischen sind drei Leserbriefe zur Anthologie „St. Ingbert: Literatur einer Stadt“ erschienen, darunter einer des Bandherausgebers Dirk Walter (Freitag, 25. August). Die Leserbriefschreiber Gerhard Sauder (Samstag, 19. August) und Albrecht Ochs (Donnerstag, 31. August) monieren vor allem, dass Fred Oberhauser, bekannt durch seine literaturgeschichtlichen Arbeiten, und das St. Ingberter Literaturforum im Buch unerwähnt blieben. Eine Literaturgeschichte oder Geschichte des literarischen Lebens St. Ingberts war indes nicht beabsichtigt, sondern eine Sammlung literarischer Texte von Autorinnen und Autoren, die mit St. Ingbert verbunden waren oder sind. Die belletristische Sammlung vereint Texte und Textausschnitte (Gedichte, Glossen, Theaterstücke, Prosa), die für sich stehen können und dem Publikum in St. Ingbert und darüber hinaus zuallererst Lesefreude bereiten wollen. Es war sicher nicht die Absicht der Leserbriefschreiber Sauder und Ochs, mit ihrer Kritik den Blick auf die St. Ingberter Literatur, die in dem Band in Auswahl präsentiert wird, zu verschatten. Es ist sicherlich auch in ihrem Interesse, wenn sich die St. Ingberter jetzt in einem Band einen ersten Einblick in die reichhaltige Literatur ihrer Stadt verschaffen können und Lust bekommen, weitere Werke zu entdecken. Denn dass nicht alles aufgenommen werden konnte, liegt im Wesen einer Anthologie begründet.

Es freut mich für die Vereine, wenn das Dorffest ein so großer Erfolg war. Besonders hervorgehoben wurde „die Gemeinschaft“. Man sollte in einer Gemeinschaft aber auch die nicht vergessen, die nicht mehr feiern können und wollen. Als unmittelbare Anwohner der Tower-Vibrations und als Tochter einer fast 88-jährigen, gesundheitlich sehr beeinträchtigten Mutter insistiere ich schon seit Jahren für mehr Rücksicht auf alte, kranke Mitbewohner, von denen es in direkter Umgebung noch einige gibt. Hier freut sich nicht jeder, wenn das letzte Augustwochenende naht. Wenn nicht nur Tower und Besucher vibrieren, sondern auch Türen und Fenster der umliegenden Häuser nebst Inventar, ist das m.E. zu viel Vibrations! Das sehe ich nicht alleine so. Viele Bekannte sind sehr froh, dass sie hier nicht wohnen. Besonders belastend finde ich auch, dass ein Teil der Besucher offenbar nicht weiß, wie man sich als Gast zu benehmen hat. In jedem Jahr werden ganz vorsätzlich unsere Häuser und Grundstücke zur öffentlichen Bedürfnisanstalt, Sachbeschädigung und verbale Entgleisungen gängige Praxis. Die Umstände insgesamt sind für uns Anwohner eine Zumutung, erwartetes Verständnis für „die Unannehmlichkeiten“ deutlich zu viel verlangt. Dieses Niveau auf der Rückseite der Medaille ist eines Golddorfes nicht würdig! Als Veranstalter sollte man dafür sorgen, dass solch ein Fest einigermaßen „sauber“ über die Bühne geht, und ich frage mich auch, ob es keine Auflagen vom Ordnungsamt der Gemeinde gibt. Wir sind nach wie vor Teil der Dorfgemeinschaft und absehbar ist, dass der ein oder andere über kurz oder lang aus dem Kreis der potenziellen Wähler ausscheiden wird. Ich erwarte auch Verständnis für „die Unannehmlichkeiten“, und dass diesen Abhilfe geschaffen wird! Es kann nicht sein, dass immer dieselben faule Kompromisse schließen sollen bzw. gezwungenermaßen müssen.

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