Leidenschaft für starke Farben

Biesingen. Farbe satt bietet die neue Gemeinschaftsausstellung in der Biesinger Galerie am langen Tal. Denn dort zeigen Ineke Tode-Leppla und Lore Schneider farbenfrohe Gemälde in unterschiedlichen Techniken und größtenteils farbige Grafiken

Biesingen. Farbe satt bietet die neue Gemeinschaftsausstellung in der Biesinger Galerie am langen Tal. Denn dort zeigen Ineke Tode-Leppla und Lore Schneider farbenfrohe Gemälde in unterschiedlichen Techniken und größtenteils farbige Grafiken. Während die eine direkt aus dem grafischen Gewerbe kommt, hat die andere die Malerei erst später entdeckt und sich kontinuierlich weitergebildet, unter anderem an der Europäischen Kunstakademie in Trier.Die 1938 in Braunschweig geborene Ineke Tode-Leppla studierte zuerst Illustration und Modegrafik in Braunschweig, dann Mode und Grafik in Hamburg, bevor sie als Grafikerin ihren beruflichen Werdegang in der Redaktion der Zeitschrift "Schöner Wohnen" begann. Danach folgten einige Jahre in der Abteilung Grafik und Layout beim "Stern", bis die Frau mit dem holländisch klingenden Vornamen ab 1967 freiberuflich für namhafte Illustrierten, Fachzeitschriften und Werbeateliers tätig wurde. Die Freie Kunst aber hatte sich schon bald als ihr stetiger Wegbegleiter erwiesen. Denn dort war sie wirklich frei und konnte ohne jegliche Vorgaben ihren eigenen Stil und ihre künstlerischen Vorstellungen ausleben. So gibt die aktuelle Ausstellung Einblick in diesen von technischem Können und einem guten Gespür für die Farbe geprägten Bereich.

Die Künstlerin aus Ingelheim zeigt vor allem abstrahierte Landschaften in herrlich leuchtenden Farben, aber auch Stillleben und Porträtzeichnungen, die mit flottem Tuschestrich trefflich aufs Papier gebracht sind. Ob Ölfarbe oder Ölkreide, ob grafische oder malerische Gestaltung - die Linie sitzt, und die Werke sind stets ausdrucksstark und beeindruckend.

Auch Lore Schneider liebt die starken Farben. Mit leuchtenden Tönen und einem hohen Maß an Impulsivität schafft die 1938 in Kassel-Ihringshausen geborene Frau abstrakte Bildwelten. Wenn auch manche ihrer Acrylgemälde figürliche Silhouetten andeuten, so lassen doch die meisten der ausgestellten Werke Landschaften als Ideengeber vermuten. "Am Anfang steht ein Thema, ein Gefühl, eine Vorstellung oder ein Reiseeindruck, doch das Bild verselbständigt sich im malerischen Prozess", erklät Lore Schneider, die seit Ende der sechziger Jahre im Saarland zuhause ist.

Dann lässt sie sich von ihren Emotionen leiten, trägt die Farbe meist mit dem Pinsel in vielen Schichten auf. Am Ende dann greift sie zur Kreide und verleiht den von vehementen Pinselschlägen geprägten Werken ein filigranes Liniengerüst, frei nach dem Motto "Linie trifft Fläche". Doch die Mitbegründern der St. Ingberter Künstlergruppe "Pittoresco" liebt es auch, in anderen Techniken zu experimentieren, und zeigt so in dieser Ausstellung auch Sepia-Zeichnungen, Siebdrucke und Monotypien, die ebenfalls auf einen hoch konzentrierten experimentellen Entstehungsprozess verweisen.

 "Midwinter" von Lore Schneider (oben) und "Blauer Krug" von Ineke Tode-Leppla. Fotos: Galerie

"Midwinter" von Lore Schneider (oben) und "Blauer Krug" von Ineke Tode-Leppla. Fotos: Galerie

Lore Scheider, Malerei - Farbdruck. Ineke Tode-Leppla, Malerei - Grafik. Bis zum 2. Dezember. Galerie am langen Tal, Blieskastel-Biesingen, Pfarrer-Haas-Str. 3 (am Sportplatz), Fr bis So, 15 bis 19 Uhr. Eröffnung ist an diesem Sonntag um elf Uhr.

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