Laufschuhe anziehen für die gute Sache

Hassel/ Rohrbach. Am Montag um zehn Uhr schien ganz Hassel auf dem dortigen Sportplatz in Bewegung zu sein. Doch es waren die Schüler der Pestalozzischule Rohrbach und ihrer Dependance, der Eisenbergschule in Hassel, die sich für einen guten Zweck die Laufschuhe angezogen hatten

 276 Schüler der Pestalozzischule und der Eisenbergschule erliefen Geld für Unicef. Foto: Cornelia Jung

276 Schüler der Pestalozzischule und der Eisenbergschule erliefen Geld für Unicef. Foto: Cornelia Jung

Hassel/ Rohrbach. Am Montag um zehn Uhr schien ganz Hassel auf dem dortigen Sportplatz in Bewegung zu sein. Doch es waren die Schüler der Pestalozzischule Rohrbach und ihrer Dependance, der Eisenbergschule in Hassel, die sich für einen guten Zweck die Laufschuhe angezogen hatten."Die Kinder in Afrika würden auch kilometerweit, allerdings für einen Schulbesuch, laufen", sagte Roswitha Hüther vom Unicef-Team in Homburg, das es dort seit 2005 gibt, und das mit zwei Ehrenamtlichen vor Ort war.

Unicef versucht in Afrika Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten, um Kinderrechte durchzusetzen, zu denen auch die Schulbildung gehört. Überall gab es Aufrufe der Organisation, um dieses ehrgeizige Projekt zu unterstützen. "Die beiden Schulen kamen auf uns zu", freute sich Heidrun Gros-Schnur von Unicef über 276 lauffreudige Schüler. Wobei lauffreudig das falsche Wort für das war, was am Montag in Hassel passierte. Laufwütig trifft es wohl eher, denn obwohl die Laufzettel, auf deren Rückseite die Sponsorennamen und -summen notiert waren und auf denen jede erlaufene Runde abgestempelt wurde, nur 15 Runden vorsahen, war danach bei vielen noch nicht Schluss. Den Vogel schoss eine Schülerin mit 24 Runden ab. Eine Runde wurde mit 360 Metern vermessen und so bewältigten die Ausdauerndsten mehr als acht Kilometer. Und auch die mehr als fünf Kilometer, die bei den meisten Schülern auf den Zetteln dokumentiert wurden, nötigen Respekt ab. Bertram Schuck, der Leiter der Schul-Dependance in Hassel, sah das genauso und machte sich schon weiterführende Gedanken: "Wir freuen uns natürlich über die Leistung, aber manche haben mit Eltern, Großeltern oder Verwandten zehn Euro pro Runde ausgemacht, da kommen manche auf eine Menge Geld. Vielleicht möchte da der ein oder andere noch mal drüber nachdenken, ob er wirklich so viel spenden will."

Eine Hälfte des Geldes geht dabei an Unicef, über die andere können die Schulen verfügen. "Das ist eine tolle Sache mit dem Lauf", ist auch die Leiterin der Pestalozzischule, Susanne Rehse-Paulssen, überzeugt, "das hat einen super Effekt. Die Kinder können helfen, tun was für ihre eigene Gesundheit und auch für die Schule." Hinzu kommt noch die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls, denn obwohl die Schüler auf den St. Ingberter Stadtlauf vorbereitet wurden und damit topfit waren, trafen sie sich in ihrer Freizeit, um extra für den Unicef-Lauf zu trainieren. Diesen soll es nun aller zwei Jahre geben, erfuhren doch die Schüler, dass sie mit ihrer Aktion im wahrsten Sinne des Wortes etwas bewegen können.

Dabei war die Motivation so hoch, dass die Helfer an der Stempelstelle, die jede einzelne Klasse hatte, aufgefordert wurden, jene aus dem "Verkehr zu ziehen, die hochrot anliefen oder kreidebleich waren". Dazu kam es nicht, doch kurz vor zwölf Uhr war Schluss. Sonst hätte es wohl noch Nachtläufer gegeben. con

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