Lastwagen erhitzen die Gemüter

Erfweiler-Ehlingen · Der Schwerlastverkehr sorgt in Erfweiler-Ehlingen zurzeit für Zündstoff in der Bevölkerung. Nun hat sich der Ortsrat mit diesem Thema auseinandergesetzt. Mitglieder der Bürgerinitiative sprechen dabei von einem Aufkommen von 125 Lastwagen an manchen Tagen.

 Die enge Landstraße zwischen Erfweiler und Rubenheim sei nie für den lebhaften Schwerlastverkehr ausgelegt worden, hieß es in der Ratssitzung in Erfweiler-Ehlingen. Fotos: Erich Schwarz

Die enge Landstraße zwischen Erfweiler und Rubenheim sei nie für den lebhaften Schwerlastverkehr ausgelegt worden, hieß es in der Ratssitzung in Erfweiler-Ehlingen. Fotos: Erich Schwarz

 So viel Betrieb wie noch nie herrschte am Dienstagabend bei der Ortsratssitzung in Erfweiler-Ehlingen.

So viel Betrieb wie noch nie herrschte am Dienstagabend bei der Ortsratssitzung in Erfweiler-Ehlingen.

Das Thema erhitzt die Gemüter wie kein zweites im Dorf, und entsprechend war das Bürgerinteresse an der jüngsten Ortsratssitzung am Dienstagabend: Gut 50 Zuhörer drängten sich dicht an dicht im engen Tagungsraum des Ortsrates Erfweiler-Ehlingen. Der Schwerlastverkehr, Folge des Kalksteinabbaus im Steinbruch im benachbarten Rubenheim, hat nach Wahrnehmung der Interessengemeinschaft gegen den Scherlastverkehr erheblich zugenommen. Mitglieder der Bürgerinitiative zählten ein Aufkommen von 125 Lastwagen an manchen Tagen. Grund genug für den Ortsrat, sich erneut mit der Misere zu beschäftigen.

Eingeladen waren neben interessierten Bürgern selbstverständlich die Mitglieder der Interessengemeinschaft ebenso wie der Betreiber des Steinbruchs, Oliver Schmitt, Inhaber der Firma Napru, Naturprodukte Rubenheim. Da das Thema also sehr emotional bereits in einer vergangenen Ortsratssitzung diskutiert worden war, hätte man erwarten können, dass die Wogen bei der Ortsratssitzung am Dienstag hätten hochgehen können.

Diskussion blieb sachlich

Nicht zuletzt der besonnenen Diskussionsführung von Ortsvorsteher Benno Bubel war es zu verdanken, dass die Diskussion die meiste Zeit sachlich blieb und die Argumente seriös ausgetauscht wurden. In der Sache an sich drehte man sich gleichwohl im Kreise. Die Interessengemeinschaft führte die zunehmende Belastung durch die schweren Lkw an, die neben Lärm auch Schmutz verursachten. Gefährlich sei es zum Beispiel auch, dass die Lastwagen bei ihrer Durchfahrt immer wieder Steine verlieren würden. Die Straße zwischen Erfweiler und Rubenheim, eine Landstraße zweiter Ordnung, sei nie für dieses Verkehrsaufkommen ausgelegt worden. Besonders dramatisch gestalte sich etwa der Begegnungsverkehr zwischen den schweren Lastwagen und Linien- oder Schulbussen, die ebenfalls auf dieser Strecke verkehren.

Benno Bubel beklagte sich, dass man sowohl seitens des Saarpfalz-Kreises als auch des Landesbetriebs für Straßenbau (LfS) offensichtlich keinen Handlungsbedarf sehe: "Hier wird das Gemeinwohl mit Füßen getreten", schimpfte Benno Bubel. Dieter Zur, Sprecher der Interessengemeinschaft, wies auch auf den enormen Wertverlust der Häuser in der Rubenheimer Straße hin.

Man laufe durch diese nicht hinnehmbare Situation Gefahr, sogar eventuell den Status Biosphärenreservat zu verlieren. Auch wurde immer wieder auf die Feinstaubbelastung durch die Lastwagen hingewiesen.

Napru-Chef Oliver Schmitt beteuerte gleichwohl, alle Auflagen erfüllt zu haben. Sein Handeln sei legitim und genehmigt, er wolle sein Unternehmen selbstverständlich weiterführen. Inzwischen sei eine Reifenwaschwanne installiert, und man versuche zudem, auf die Disponenten der Speditionen einzuwirken, dass der Lkw-Verkehr auch durch das Bliestal geführt werden könne. Schmitt machte indes auch unmissverständlich klar, dass er nur einen begrenzten Einfluss auf die Kunden, sprich Speditionen habe.

Finanzielle Beteiligung

Er habe "durchaus Verständnis für die gewisse Belastung", die durch den Lkw-Verkehr entstehe. Schmitt bot überdies eine finanzielle Beteiligung an einer Überquerungshilfe in der Rubenheimer Straße an. Mandelbachtals Bürgermeister Gerd Tussing erläuterte, dass man an der bestehenden Genehmigung nichts ändern könne. Durch "flankierende Maßnahmen" wolle man allerdings versuchen, die Belastungen so gering wie möglich zu halten. Er stehe deshalb auch in ständigem Kontakt mit der Kreisverwaltung und dem LfS. Ortsvorsteher Bubel brachte das Dilemma dann noch einmal auf den Punkt: "Kein Mensch kann verstehen, dass außerhalb des Dorfes eine Geschwindigkeitsbegrenzung besteht, die dann innerorts aufgehoben ist."

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