Blieskastel Lasst doch in Ruhe mal den Wendel ran

Massive Kritik wegen Preiserhöhungen, Investitionsstau ohne Ende: Das Blieskasteler Freizeitzentrum ist ins Gerede gekommen. Bernhard Wendel hat bei der GmbH den Führungsstab übernommen. Nächstes Jahr will man mit der Sanierung beginnen.

Blieskastel: Lasst doch in Ruhe mal den Wendel ran
Foto: SZ/Robby Lorenz

Wunder kann ich nicht vollbringen“, hat Bernhard Wendel Anfang dieser Woche im Gespräch mit unserer Zeitung in der Blieskasteler Redaktion gesagt. Das kann und wird auch keiner von dem langjährigen Geschäftsführer der Stadtwerke Bliestal verlangen können. Schließlich ist er erst seit dem 1. Januar 2018 auch Geschäftsführer der Freizeitzentrum Blieskastel GmbH, also für das Schwimmbad, die Sauna und die Sporthalle zuständig. Und das sind dicke Baustellen. Deutlich klar gemacht hat Wendel allerdings, dass er eine Zukunft für das Kombibad sieht, sonst hätte er die Geschäftsführung nicht übernommen. Leicht wird diese Aufgabe nicht, zumal es immer noch Kritiker gibt, die das Ende des Bades schon bald kommen sehen. Schließlich macht es immense Verluste, die vom Steuerzahler alle Jahre wieder ausgeglichen werden müssen. Im vergangenen Jahr hatte es für Negativschlagzeilen wegen anfänglich massiver Preiserhöhungen gesorgt. Erschwerend kommt hinzu, dass es einen großen Sanierungsstau gibt, sowohl im Bad als auch in Sauna und Sporthalle. Wendel sprach aber gleichzeitig von einem „voll funktionierenden Bad“. Bei den Badegäste werde besonders die Kombination von Hallen- und Freibad gerade im Sommer geschätzt. Millionen Euro sind jedoch in den kommenden Jahren notwendig, um alles wieder auf Vordermann zu bringen und zu modernisieren, auch ohne dass man mit anderen Spaßbädern in der Region konkurrieren will. Bei den Eintrittspreisen ist man mittlerweile auch im Verhältnis zu anderen Kombibädern durchaus konkurrenzfähig. Den neuen Freizeitzentrum-Chef sollte man jetzt also mal in Ruhe ans Werk gehen lassen, zumal er auf die Erfahrungen seiner St. Ingberter Kollegen setzt und mit ihnen in intensivem Kontakt steht. Eine Machbarkeitsstudie ist in der Mache, jetzt gilt es zu schauern, was finanziell möglich ist. Hier will Wendel auch andere Kommunen in die Pflicht nehmen, wird doch das Bad allein von 1600 Schülern genutzt, die nicht nur aus Blieskastel kommen. Eine solide Finanzierung ist angesichts klammer Gemeindekassen aber nur mit Mitteln des Bundes, des Landes und des Kreises zu stemmen. Da sich Kommunalpolitiker und der Bad-Chef einig sind, dass das Freizeitzentrum ein „Bestandteil der Daseinsvorsorge“ ist, sind nun finanzierbare Konzepte gefordert. Als langjähriger Stadtwerke-Geschäftsführer, der sein Handwerk versteht, kann man Bernhard Wendel zutrauen, dass am Ende der Herkulesarbeit was Gutes rauskommt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort