Kunst zum mitmachen und anfassen

St Ingbert · Am vergangenen Samstag fand in der St. Ingberter Fußgängerzone das zweite Deutsch-Französische Künstlersymposium statt. An Maltischen und Staffeleien präsentierten die Künstler ihre Werke und ließen sich bei der Arbeit über die Schulter schauen.

 Egon Irmscher an seinem Kinderstand beim deutsch-französischen Künstlersymposium in St. Ingbert. Foto: Brigitte Quack

Egon Irmscher an seinem Kinderstand beim deutsch-französischen Künstlersymposium in St. Ingbert. Foto: Brigitte Quack

Foto: Brigitte Quack

. "Die Schutzbrille musst du auf alle Fälle anziehen", darauf besteht Egon Irmscher, wenn die Kinder zu Klöppel und Eisen greifen. Denn schließlich fliegen hier steinerne Späne durch die Luft. Doch die Jungen und Mädchen stört das nicht, denn unter seiner Anleitung tauchen sie gerne ein in die spannende Welt der Bildhauerei. In der heimischen Fußgängerzone hat Irmscher seinen Arbeitsplatz aufgebaut. Dort, wo auch weitere Bildhauerkollegen und Kolleginnen für die lautstarke Untermalung des zweiten deutsch-französischen Künstlersymposiums sorgen.

Doch überhaupt ist einiges los an diesem schönen Samstag, an dem Sonne und Wolken in stetem Wechsel für gute Stimmung sorgen. Die Straßencafés sind besetzt und die Menschen ziehen ihre Runden. An mehreren Positionen haben deutsche und französische Künstler ihre Stände aufgebaut und bringen zusätzliche Farbe in die Fußgängerzone. Sie zeigen Gemälde und Zeichnungen und demonstrieren, wie dieser Ort malerisch in Szene gesetzt werden kann. Gemächlich schlendert etwa Mecki Ganster mit ihrem Skizzenblock einher. Gerade unterhält sie sich mit dem französischen Maler Jean-Louis Schwartz. "Was hältst du davon?", fragt sie ihn und zeigt auf ihre herrlich leichte Zeichnung des Hauses gegenüber.

Da trifft wie erwartet Oberbürgermeister Hans Wagner ein und Rainer Henrich ruft alle Teilnehmer und Passanten vor dem kleinen Torbogen zusammen. "Die Künstler bringen Leben in die Fußgängerzone", freut sich Wagner und dankt den Teilnehmern aus nah und fern. Auch der Vorsitzende des St. Ingberter Heimat- und Verkehrsvereins Henrich bedankt sich bei allen in deutscher und französischer Sprache, bevor Johannes Huber, der zweite Vorsitzende von Handel & Gewerbe St. Ingbert, ihnen eine kleine Dankestüte mit Brezeln, Bier und Lyoner überreicht - als saarländischen Gruß sozusagen. Schließlich treten noch Ernest Barth, erster Vorsitzender der ADAL (Amicale d'Artists Lorrains), und Max G. Grand-Montagne hervor und begrüßen die Gäste mit warmen Worten, Brezeln und Wein.

Wenig später erklingen schon wieder die Klopfgeräusche und Maltische und Staffeleien locken die Fußgänger. Viele bleiben stehen, schauen den Künstlern über die Schulter und beobachten, wie ihre St. Ingberter Heimat sich auf der Leinwand im pittoresken Gewand entfaltet. Doch für die Teilnehmer selbst geht es vor allem "um die wunderbare Freundschaft, um neue Ideen und Inspiration", wie Brigitte Schuster es ausdrückt. Dass "l'amitié" (die Freundschaft) im Vordergrund steht, ist auch der Franzosen Meinung, die mit etwa zehn Malern angereist sind. So erweist sich dieses grenzüberschreitende Künstlersymposium als ein gelungenes Event, auch wenn weniger deutsche Maler als im letzten Jahr teilnehmen - aber das kann sich ja auch wieder ändern.

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