Feuerwerk Jahreswechsel mit Krachen und Funkeln

St. Ingbert · Seit Freitag läuft der Verkauf für das Silvester-Feuerwerk. Auch viele St. Ingberter versorgen sich mit Batterien und Raketen.

 Weil für sie in der Neujahrsnacht das Leuchten am Himmel dazu gehört, griffen viele Kunden schon am Freitag in den St. Ingberter Geschäften bei Silvester-Raketen zu.

Weil für sie in der Neujahrsnacht das Leuchten am Himmel dazu gehört, griffen viele Kunden schon am Freitag in den St. Ingberter Geschäften bei Silvester-Raketen zu.

Foto: dpa/Christophe Gateau

Kaum sind die Weihnachtstage vorüber, wartet bereits die nächste Feierlichkeit auf uns. Neujahr steht vor der Tür und will gebührend gefeiert werden. Bei vielen gehört da natürlich ein Feuerwerk hinzu. Auch die St. Ingberter begrüßen das neue Jahr traditionell mit jeder Menge Lärm und Lichterschauspiel. Raketen, die den Himmel mit bunten Funken füllen, leuchtende Vulkane und Fontänen am Boden oder Knallerbsen und Wunderkerzen.

In diesem Jahr sind besonders Adaptionen von Großfeuerwerken in Mode. Die klassischen Batterien gemixter Sorten und Verbundfeuerwerke sind immer noch am Beliebtesten. Schlichte Böller hingegen gehen zurück. Es soll nicht nur laut knallen, sondern auch spektakulär aussehen. Außerdem ist die Handhabung simpel. Nach Schätzungen des Verbandes der pyrotechnischen Industrie (VPI) geben die Bundesbürger zum Jahreswechsel 2018/19 wie in den Vorjahren rund 137 Millionen Euro für Feuerwerk aus, 50 Prozent davon für Batterien und Verbundartikel.

50 Euro investieren die St. Ingberter im Durchschnitt. „Es gehört eben dazu. Außerdem macht Spaß und sieht schön aus“, fasst ein Käufer zusammen. Dieser Meinung schließen sich viele an. Wenn es nicht klassische Batterien sind, stehen Raketen hoch im Kurs. „Ich mag das Glitzern, Leuchten und den guten Geruch“, erklärt eine weitere St. Ingberterin. „Was ich zudem mag, ist Tischfeuerwerk. Das hat etwas Besonderes.“

Unter den jüngeren Kunden richtet sich das Bewusstsein inzwischen aber auch häufiger auf das Thema Müllvermeidung. Nicht nur der Dreck, der an der Straße liegenbleibt und die Feinstaubbelastung machen ihnen Sorgen, sondern die Produktion, die die Umwelt belastet. Genauso sind Haustiere für viele ein Grund an Silvester kein Feuerwerk abzubrennen. „Tiere fürchten sich davor, und es verschmutzt die Welt“, erklärt eine junge Frau, die mit ihren Freunden gemeinsam einkaufen war. In den Wagen der anderen liegen die „Kracher“, in ihrem nicht. „Ich gebe mein Geld lieber für etwas Sinnvolleres aus.“ Am 1. Januar hilft sie trotzdem beim Aufräumen. Nach der Feier den Dreck auch zu beseitigen ist für die ganze Gruppe selbstverständlich. „Leider sehen das nicht alle so. Die Stadtreinigung hat sehr viel Arbeit.“ Wenn andere noch frei haben, fahren sie schon früh los, um in der Biosphärenstadt wieder für Ordnung zu sorgen.

Bezüglich des Umgangs mit dem Feuerwerk mahnen auch die Krankenkassen und Verbraucherschutzminister Reinhold Jost zur Vorsicht: „In der Vorfreude auf das neue Jahr werden häufig riskante Abschussstellen verwendet, zu wenig Abstand gehalten oder versucht, verunglückte Blindgänger erneut zu zünden. Meine Bitte: Schützen Sie sich und Ihre Mitmenschen und gehen Sie nicht leichtsinnig mit Silvesterknallern um.“

Schon beim Kauf gibt es einige Dinge zu bedenken, teilt das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz in seinem Infoschreiben mit. Die Verpackung sollte das CE-Zeichen als Kennzeichnung und die Registriernummer tragen. „Beachten Sie unbedingt die aufgedruckte oder beigefügte Gebrauchsanleitung mit den Sicherheitshinweisen. Viele Unfälle können so vermieden werden“, so Jost. Auch eine Lagerung neben Hitzequellen und offenem Feuer stelle ein hohes Risiko dar. Immer wieder komme es nicht nur beim eigentlichen Böllern zu Problemen wie Hörschäden und Verbrennungen.

Der Verkauf startete in diesem Jahr bereits am 28. Dezember. Das Abbrennen der ist aber erst zum Jahreswechsel, also am 31. Dezember und am 1. Januar, gestattet. Aus Sicherheitsgründen ist der Vertrieb bereits seit langem auf wenige Tage begrenzt. Außerdem werden die Feuerwerkskörper in mehrere Kategorien eingeteilt: Als Feuerwerk Kategorie F1 gelten etwa Tischfeuerwerke oder Wunderkerzen. Sie dürfen an Kinder ab zwölf Jahre verkauft werden. Zu Kategorie F2 gehören Beispielsweise Raketen und Chinaböller. Um sie zu erwerben, muss man mindestens 18 Jahre alt sein. Feuerwerkskörper der Kategorien F3 und F4 sind ausgebildeten Pyrotechnikern vorbehalten.

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