Kulturgut frisch auf den Tisch

Ballweiler · Natürlich geht es auch ums Essen, wenn am Freitag die elften Bliesgau-Lammwochen starten. Doch das ist längst nicht alles, meint Rudolf Schwarz, Kunst-Schäfer und Organisator der Veranstaltung.

 Schafe in der Bliesgau-Landschaft. Foto: Rudolf Schwarz

Schafe in der Bliesgau-Landschaft. Foto: Rudolf Schwarz

Foto: Rudolf Schwarz

Was im Jahr 2003 mit drei Restaurants begann, hat sich bewährt, wird seitdem alljährlich und in diesem Jahr mit elf Restaurants fortgesetzt: Zum elften Mal finden die Bliesgau Lammwochen statt. Von Freitag, 4. Oktober, bis Sonntag, 13. Oktober, werden in Spitzenrestaurants der Region Lammgerichte aufgetischt. "Auch diesmal, wie im vergangenen Jahr, und in Zukunft werden gemäß den Leitgedanken der Leader-Region Biosphärenreservat Bliesgau ausschließlich Bio-Weidelämmer verarbeitet", erklärt Organisator und Kunst-Schäfer Rudolf Schwarz aus Ballweiler.

Wie er weiter mitteilt, seien die Grundprinzipien der biologischen Schafhaltung das Wirtschaften im Einklang mit der Natur, Schutz der natürlichen Ressourcen, artgerechte Tierhaltung und neue Entwicklungsmöglichkeiten für den ländlichen Raum. In der biologischen Schafhaltung seien keine chemisch-synthetischen Substanzen und keine genmanipulierten Futtermittel erlaubt. Bio-Schäfern sei es untersagt, Arzneimittel als vorbeugende Maßnahmen zu verwenden.

"Die Einhaltung der Richtlinien nach EG-Ökoverordnung unterliegt strengsten Kontrollen. Vorrangiges Ziel der biologischen Schafhaltung ist auch die Landschaftspflege durch ökologisch abgestimmte Beweidung landwirtschaftlicher Kulturflächen. Denn nur die extensive Pflege der artenreichen Streuobstwiesen und Hanglagen des Bliesgaus erhält und fördert den Bestand von Flora und Fauna auf natürliche und kostensparende Weise. Sie verhindert die Verbuschung der Flächen, ohne sie zu schädigen. So trägt sie dazu bei, die charakteristische Schönheit der Bliesgaulandschaft zu unser aller Nutzen zu erhalten", erläutert der Kunst-Schäfer aus Ballweiler.

Wie Rudolf Schwarz weiter betont, bringen die Bliesgau Lammwochen "die Kochkunst, die Esskultur, die Bildende Kunst, das Genießen und die Wertschätzung für qualitätsvolle regionale Nahrungsmittel und nachhaltiges Denken zueinander". Mit diesem zueinander bringen entstehe Wohlbefinden, Zugehörigkeit und Verortung. In dieser Versammlung würden die Sinne für regionale Identität geschärft. So könne das Bewusstsein wachsen, unseren menschlichen Lebensraum zu schützen, damit er auch für künftige Generationen lebenswert bleibe. Der Kunst-Schäfer Rudolf Schwarz lebe dieses zueinander bringen. Seine Kulturprojekte, wie die Lammwochen oder der Bliesgauhocker, stünden immer auch im Zeichen der Bewusstseinsbildung für die zentralen Themen, die zur nachhaltigen Entwicklung unseres Lebensraumes von überlebensnotwendiger Bedeutung seien.

Gerne zitiert der Ballweiler Peter Kubelka, Kunstprofessor aus Wien: "Kochen, die älteste Bildende Kunst der Menschheit. Kochen und Essen sind Ereignisse. Ihre Botschaften sind nicht übertragen; sie sind Botschaften. Nicht auf dem Papier, sondern im Mund werden sie gelesen. Die essbaren Botschaften sind Ereignisse, die im Sinne des Koches ausgewertet werden. Der Genuss prägt sich unvergesslich ein."

Weitere Informationen gibt es bei Rudolf Schwarz unter Telefon (0 68 42) 16 93.

Zum Thema:

Auf einen BlickDiese Restaurants sind dabei: Restaurant L'Argousier, Jonathan Birkenstock, 1 Rue de Sarreguemines , F-57720 Volmunster; Restaurant Goldener Stern, Ludwig Braun, Ludwigstraße 37, 66386 St. Ingbert; Restaurant Alte Brauerei, Eric Dauphin, Kaiserstraße 101, 66386 St. Ingbert; Restaurant Gästehaus Klaus Erfort, Mainzer Straße 95, 66121 Saarbrücken; Landschloss Fasanerie Jürgen Süs, Fasanerie 1, 66482 Zweibrücken; Hämmerles Restaurant Cliff Hämmerle, Bliestalstraße 110a, 66440 Webenheim; Gräfinthaler Hof, Jörg Künzer, Gräfinthal 6, 66399 Bliesmengen-Bolchen; Restaurant Kunz, Alexander Kunz, Kirchstraße 22, 66606 St. Wendel-Bliesen; Restaurant Villa Weismüller, Wolfgang Quack, Gersweiler Straße 43a, 66117 Saarbrücken; Auberge Saint-Walfrid, Stephan Schneider, 58 Rue Grosbliederstroff, Sarreguemines-Welferding; Brasserie du Casino, 4 Rue du Colonel Edouard Cazal, F-57200 Sarreguemines. red

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