Kunstausstellung Kritische Hommage an die Deutsche Mark

St. Ingbert · Der Rohrbacher Künstler Peter Schmieden arrangiert die alte Bundeswährung in Bildern und Collagen im Hotel zur Post.

 Der Maler Peter Schmieden und sein Enkel Luca Müller, 14 Jahre alt, schauen sich gemeinsam die neue Ausstellung im Hotel „Zur Post“ an.

Der Maler Peter Schmieden und sein Enkel Luca Müller, 14 Jahre alt, schauen sich gemeinsam die neue Ausstellung im Hotel „Zur Post“ an.

Foto: Marie Therese Sand

Tschüss liebe D-Mark. Vor 15 Jahren wurde der Euro eingeführt. Der Rohrbacher Maler Peter Schmieden gedenkt der Deutschen Mark mit der Ausstellung „Es war einmal die DM“ im Hotel zur Post in St. Ingbert. Der renommierte Maler zeigt Bilder und Collagen, in denen echte DM-Scheine verarbeitet sind. Ob geschreddert, zerrissen oder ganz, jedes der Bilder und Collagen hat einen Bezug zu der Währung, die vor 15 Jahren abgeschafft wurde. Der Künstler verbindet die frühere deutsche Währung in der Kleinen Galerie des Hotels zur Post vor allem mit seinen Urlauben. Sardinien, Korsika oder die Insel Elba, jeder seiner Lieblingsorte ist festgehalten, zusammen mit der DM. Die Collagen zeigen Urlaubserinnerungen des Rohrbachers. Die „edle“ DM, wie der Künstler sie nennt, ist in Bergen, Schiffen, Bäumen oder auch im Himmel zu finden. Auf die Frage, warum er gerade Urlaube mit der DM verbindet, sagt er: „Diese Urlaube habe ich alle zu DM-Zeiten gemacht und auch mit der DM bezahlt. Als die Umstellung auf den Euro kam, wurden die teurer. Da konnte ich nicht mehr so oft in Urlaub fahren. Deshalb verbinde ich meine Urlaube vor allem mit der DM.“ Auf einem Bild aus dem Jahr 2002 sieht man einen Baum, hinter dem Baum scheint eine Sonne und die Blätter sind aus entwerteten DM-Scheinen. Schmieden blickt mit Wehmut auf die Deutsche Mark zurück. „Ich verabschiede die alten DM-Scheine auf meine eigene Art“, sagt er. Auf einem neueren Bild sieht man den gleichen Baum, mit der gleichen Sonne, jetzt scheint es aber Herbst zu sein, die DM-Scheine fallen herunter. Darin verarbeitet sind auch geschredderte Mark-Scheine. Mit diesen Bildern bringt der Künstler, der ein großer Euro-Kritiker ist, unter anderem seine Ablehnung gegenüber den neuen Zahlungsmittel zum Ausdruck. Insgesamt verarbeitete er in seinen Werken zehn Millonen in DM-Scheinen. Sein Lieblingsbild zeigt Korsika, seinen Frühstücksplatz. Alles ist aus Geld gemacht, Teller, Messer, Blumenstrauß. Man blickt auf eine Bucht, mit Felsen, auch die sind aus Mark-Scheinen. „Es wird in DM serviert“, sagt Schmieden über dieses Collage.

Die Scheine sind in Collagen raffiniert eingearbeitet, manchmal sieht man sie erst wenn man genauer hinschaut, auf den ersten Blick sieht man nur ganz normale Urlaubsbilder. Die Scheine sind vor der Verarbeitung entwertet worden, die geschredderten Scheine sind noch aus der „Umstellungszeit“. Damals bekam man beim Einkauf im Globus die Scheine in geschredderter Form, erzählt der Maler. Schmieden hat sie aufgehoben und in den letzten 15 Jahren verarbeitet. Aber auch ein Bild, das die „alten“ Scheine aller Länder zeigt, die am Euro teilnehmen, hängt aus. In den vergangenen Jahren hat Schmieden zu diesem Thema auch schon zwei Kalender gefertigt, einer mit dem gleichen Namen wie die Ausstellung „Es war einmal die DM“ und einer der „Europa 2002“ heißt. Während des Gesprächs mit dem Maler aus Rohrbach spürt man, wie sehr er an der Währung hängt, mit der er seine damaligen Urlaube bezahlt hat. Dem Symbol „DM“ wird in der Ausstellung „Es war einmal die DM“, die noch bis 15. September im Hotel „Zur Post“ in St. Ingbert zu sehen ist, gedacht.

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