Chorklang Cäcilia St.Ingbert Ein tröstliches Requiem in schwierigen Zeiten

St Ingbert · Der November mit seinen Feier- und Trauertagen im Gedenken an die Verstorbenen gilt als Totenmonat.  Kirchenchöre nutzen diese Gelegenheit, um ein Requiem aufzuführen. So auch am Samstag Chorklang Cäcilia St.Ingbert.

 Am Samstag führten der Chorklang Cäcilia St.Ingbert und Luxemburger Sänger ein außergewöhnliches Konzert in St.Hildegard auf.

Am Samstag führten der Chorklang Cäcilia St.Ingbert und Luxemburger Sänger ein außergewöhnliches Konzert in St.Hildegard auf.

Foto: Cornelia Jung

Der November mit seinen Feier- und Trauertagen im Gedenken an die Verstorbenen gilt als Totenmonat. Kirchenchöre nutzen diese Gelegenheit, um ein Requiem aufzuführen. So auch am Samstag Chorklang Cäcilia St. Ingbert. Als klangliche Verstärkung hatte sich der St. Ingberter Chor das Ensemble Vocal du Conservatoire de Musique Esch-sur-Alzette, die Sopranistin Simone Martiny, Bariton Arthur Stammet, beide ebenfalls Luxemburger, sowie Mitglieder des Orchesters des saarländischen Staatstheaters an die Seite geholt. Zum Auftakt gab es für die Zuhörer mit dem „Biergleit, fréi op“, der luxemburgischen Version des Steigerlieds, eine Uraufführung eines von Jean-Claude Thilges arrangierten Stückes. So, mit klassischem Orchester, das an diesem Abend aus Instrumentalisten aus elf Nationen bestand, und in der Sprache der Nachbarn, hatte man das „Glück auf“ noch nie gehört. Es hatte einen ganz besonderen Reiz, dem man sich noch länger hätte hingeben können.

Christian von Blohn, der am Samstag in der St. Ingberter Hildegardkirche die musikalische Leitung hatte, versprach zu Beginn ein außergewöhnliches Konzert und erklärte, wie es zur Zusammenarbeit mit den Luxemburgern gekommen war. Esch, eine der europäischen Kulturhauptstädte dieses Jahres, macht seinen Besuchern 2022 diverse Kulturangebote, die der St. Ingberter Chor aufgrund der musikalischen Verbindungen von Blohns nach Luxemburg unterstützt. Die gemeinsame Vergangenheit beider Länder liege im Bergbau, dem der erste Part des Konzerts mit dem Bergmannslied gewidmet war. „Dieses Stück passt perfekt in diesen Kirchenraum, denn St. Hildegard ist eine Bergkirche, deren Schiff dem Bergwerksausbau, einem sogenannten deutschen Türstock, nachempfunden ist“, so von Blohn. So passe alles an diesem Konzertabend zusammen.

Und diese Zusammengehörigkeit war auch bei den drei folgenden Stücken von Gabriel Faure, „Cantique de Jean Racine“, „En prière“ und vor allem dem Requiem spür- und hörbar. Die glockenklaren Stimmen von Solisten und Chorsängern verwoben zu einer Einheit, die vergessen ließen, dass Letzteres eine Totenmesse ist. Der Vortrag erhellte den Kirchenraum und beeindruckte so sehr, dass einige Besucher, wenn auch unüblich, Zwischenapplaus spendeten und enttäuscht waren, dass dieses Konzert laut einigen Zuhörern viel zu schnell vorbei war.

Diese positive Sicht- und Ausdrucksweise Faures war es auch, weshalb sich von Blohn nach Aufführungen anderer Messen für diese „sehr tröstliche Musik in dieser schwierigen Zeit“ entschieden hatte. Seinen Sängern wurde damit einiges abverlangt, denn die Harmonien und Intonationen mit lang auszuhaltenden Tönen waren nicht einfach zu singen. Dass der Gesang trotzdem so leicht erschien, sei auch das Ergebnis des konzentrierten Übens. „Der Chor hat sich da voll reingehängt“, lobte der Dirigent Chor und Solisten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort