Konni kurbelt: „Die alte Leier – es wird gezänkt und nix passiert“

St Ingbert · In seinem Grußwort lieferte der Vorsitzende Sven Meier die ein oder andere Spitze zum Haushalt oder der verschwundenen CD. Ansonsten stand bei der SPD am Veilchendienstag aber die Freude am Feiern im Vordergrund.

 Konrad Weisgerber bei seinem Auftritt. Foto: Leistenschneider

Konrad Weisgerber bei seinem Auftritt. Foto: Leistenschneider

Foto: Leistenschneider

Bei all den drängenden Problemen, die die Politik tagtäglich zu bewältigen hat, wollte sich die St. Ingberter SPD die Freude am Feiern nicht nehmen lassen. Unter dem Motto "Es geht auch närrisch" lud die Partei am Dienstagabend zum alljährlichen Veilchendienstag. "Heute steht nicht die Politik im Vordergrund, sondern der Spaß", sagte Wolfgang Blatt, der das Programm organisiert hatte. Und dieses Vorhaben wurde von Beginn an umgesetzt.

In Begleitung der Jugendmariechen eröffnete Blatt den Abend, indem er das Publikum gleich mit einem fröhlichen Schunkeln einstimmte. Beim folgenden Grußwort des Vorsitzenden Sven Meier wurde es dann doch kurz politisch. Meier resümierte in ein paar Stichworten die Arbeit im Stadtrat des vergangenen Jahres. Dabei stellte er gegenüber der "babylonischen Gehirnverwirrung der Mehrheitskoalition" klar: Die St. Ingberter haben keinen ausgeglichenen Haushalt. So etwas habe es vielleicht zu Zeiten Winfried Brandenburgs gegeben, die heutige Lage sähe aber ganz anders aus. Und auch ein weiteres Thema, das in der Stadt eher für Heiterkeit sorgt, sah Meier ernst: die verschwundene CD, von der so viel die Rede ist. "Man müsste eigentlich sagen: die verschwundenen zweieinhalbtausend Euro", so Meier. "Denn hier geht es mal wieder um die Verschwendung von Steuergeldern."

Mit dem Auftritt des beliebten Büttenredners Konrad "Konni" Weisgerber hielt dann wieder die Ausgelassenheit Einzug im Saal. Verkleidet als Leierkastenmann führte er eine Moritat über die St. Ingberter Zustände auf: "Die alte Leier: Es wird gezänkt und nix passiert, nur der Müll wird deirer." In seinem Lied nahm er aufs Korn, was sich so alles an Sonderbarkeiten im politischen Leben der Stadt aufgetan hatte. Am Ende wechselte Weisgerber noch einmal das Kostüm und performte im jugendlichen Outfit den "St. Ingberter Verkehrschaos Rap": Das Stop-and-go an diversen Baustellen in rhythmische Reime verpackt. Traditioneller waren demgegenüber die Tanzauftritte der Gardemädchen. Kim Joy Barthel überzeugte ebenso mit einem Soloauftritt wie die amtierende Saarlandmeisterin der Juniorenmariechen, Lea Lambert von der HKG aus Heusweiler. Und da die SPD ihr Heringsessen wohlweislich noch in die Karnevalszeit gelegt hatte, konnte das Publikum den Abend auch feucht-fröhlich genießen.

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