Betrachtungen zur Fortbewegung Lassen Sie sich nicht überfahren

Autonomes Fahren und Lufttaxis, die, elektrisch angetrieben, senkrecht starten und landen können – solche Sachen sind in der Mache. Derweil regt sich der ein oder andere noch über E-Roller auf. In Blieskastel konnte man sie neulich testen. Ein Heidenspaß.

Kolumne
Foto: SZ/Robby Lorenz

Sie haben alle recht. All diejenigen Leute, die sich zu Wort melden, wenn es um die Gefahren geht, die mit dem neumodischen Fortbewegungsmittel einher gehen. Mediziner weisen auf ein deutlich erhöhtes Verletzungsrisiko hin, und Umweltexperten sind der Auffassung, dass auf Radwegen der motorisierte den nicht motorisierten Verkehr ver- beziehungsweise bedrängt. Es geht um die E-Scooter, um zusammenklappbare Elektro-Tretroller, die im Ausland schon einige Großstädte erobert haben. Man kann sie für wenig Geld mieten und wieder abstellen, wo man möchte. In Deutschland sind sie nun auch zugelassen, und so traf ich vor wenigen Tagen in Blieskastel auf eine Gruppe junger Leute in wahlkämpferischer Mission, die Passanten dazu einluden, solch einen Roller einfach mal auszuprobieren. Ich nahm die Einladung an, sagte meiner tiefsitzenden Furcht, sie solle sich gefälligst für ein paar Minuten verflüchtigen, ließ mich kurz einweisen und sauste auf dem Bliestal-Freizeitweg davon. Die ersten Sekunden in gemäßigtem Tempo gestalteten sich noch ziemlich wackelig, doch alsbald war es ein Kinderspiel. Und machte ungeheuren Spaß. Klar, man muss auf die Fußgänger achten, vor allem auf die ganz kleinen. Das macht man aber auch, wenn man auf dem Fahrrad oder im Auto sitzt.

Und so können sie mir alle mal gestohlen bleiben, die staatlich geprüften Bedenkenträger, die nur Gefahren heraufbeschwören. Die miesepetrig alles Neue bis in den letzten Winkel ausleuchten und hinterfragen. Wahrscheinlich war das auch so, als das Automobil erfunden war. Und heute? Erprobt die Menschheit bereits das autonome Fahren.

Mit innovativen Grüßen wünsche ich Ihnen, liebe Leser, ein wunderbares Wochenende. Lassen Sie sich nicht überfahren auf dem Weg zur Wahlurne. Schon gar nicht von einem Elektroroller.

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