Digitale Zeiten Für digitalen Nervenkitzel ist schnell gesorgt

Ich sollte in dieser Woche eine vorgezogene Bescherung haben. Mit einem Geschenk, das ich eigentlich nicht brauchte, aber dennoch in der weihnachtlichen Stube haben sollte, weil es ja heute ohne neuen digitalen Glanz nicht mehr feierlich ist.

Kolumne von Manfred Schetting
Foto: SZ/Robby Lorenz

Meine Vorfreude begann schon Anfang des Monats. Da hatte mein Anbieter für Telefon und Internet meinen alten Anschluss gekündigt, mir aber als Trost einen Start in die neue Zukunft der Telekommunikation versprochen. Ein Angebot, das ich leider nicht ablehnen konnte.

Und schwuppdiwupp war er da: der Test, wie breitbanddick die Nerven sind, im Fachjargon Bereitstellungstag genannt. Was an ihm am besten klappte: Die bisherige Leitung war frühmorgens unterbrochen, Telefon, Internet und WLan weg wie nix. Es folgte das Einstöpseln der vielen Kabel für den neuen Router – und banges Warten. Bis zur versprochenen Freischaltung „spätestens um 21 Uhr“ leuchtete neben dem Weihnachtsbaum nur das Statuslicht, mein heimisches Internet blieb aber tot. Am Tag zwei ohne digitalen Kontakt diagnostizierte der freundliche Herr an der Hotline ein „Bereitstellungsproblem“. Lösung möglich, aber nicht sofort. An Tag drei ohne Telekommunikation sorgte ein Techniker für Behebung der offenbar unvermeidlichen Störung – nur meine DSL-Leitung merkte das nicht. Mit einem weiteren Feierabend in der Warteschleife wurde aus Nervenkitzel ein noch immer anhaltender Nervenkrieg. Aber wenigstens weiß ich jetzt, wie wichtig in diesen Fällen ein leistungsfähiges (bei mir aber nicht verfügbares) Mobilfunknetz ist. Ohne Handy kann man nämlich keine einzige SMS oder E-Mail lesen, die für die Kommunikation während der Installation eines neuen Anschlusses dringend gebraucht wird. Und „immobil“ kann man auch nicht mal googeln, ob es nicht einen auch für Laien verständlichen Trick gibt, der dem Fehler abhilft.

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