Kolumne für St. Ingbert Die Pläne für das Wohnen sprießen

Ein Wortungetüm weckt Erwartungen. Im St. Ingberter Stadtrat wird das erneuerte Konzept für Wohnbauentwicklungsflächen vorgestellt.

 Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

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Bei einem großen Thema der vergangenen Wochen und Monate wird man kurz nach der Saar-Lor-Lux-Tourismusbörse an diesem Wochenende sehen, wohin die Reise geht. Gemeint ist ein Wort mit 25 Buchstaben, das wohl nur Scrabble-Fans sexy finden: Wohnbauentwicklungsflächen. Die Fortschreibung des 2021 noch unter dem Titel „Lebendiges und grünes St. Ingbert“ gestarteten Konzeptes wird jetzt von der Stadtverwaltung vorgestellt. Das Licht der Welt erblicken werden die neuen Pläne in zwei Etappen.

Am Dienstag werden sie Thema einer Sondersitzung aller fünf Ortsräte sein. Somit können auf einen Schlag die 30 im ganzen Stadtgebiet näher untersuchten Flächen unter die Lupe genommen werden. Wie im anschließenden Ausschuss für Stadtentwicklung und Demografie gibt es jedoch das nicht-öffentliche Vorgeplänkel. Beschlossen werden soll das Konzept für Bauflächen und Wohneinheiten, das künftig wohl ohne lebendigen und grünen Zusatz auskommen wird, dann am Donnerstag im Stadtrat.

Die Bürgerinitiativen „Rettet den Schmelzerwald“, „Grünes St. Ingbert“ aus den Bereichen Obere Rischbach und Nassauer Graben sowie „Keine Umlegung ,Auf der Heide‘“ in Hassel, die sich jeweils im Protest gegen erste Pläne für Wohnbauentwicklungsflächen vor ihrer Haustür gegründet haben, werden die Termine längst auf dem Zettel haben. Wie für die Kritiker der Pläne, deren weitere Prüfung ausgefallen ist, ist vermutlich am spannendsten. Und für die Fraktionen in jedem Fall aber auch am schwierigsten. Denn abgestimmt beziehungsweise zur Kenntnis genommen wird ein von der Verwaltung vorgelegtes Gesamtkonzept für künftige Bauflächen in St. Ingbert. Einzelne Flächen einzeln zu bewerten und insbesondere einzeln abzustimmen, ist eigentlich nicht vorgesehen. Es wird aber wohl doch so kommen. Genauso wie Vorabkommentare einzelner Fraktionen, die nicht warten werden, bis das Wohnflächenkonzept detailliert öffentlich gemacht ist. Die Unabhängigen sind in dieser Woche mit Verweis auf den Stadtrat mit einem Bekenntnis zu den Forderungen der Bürgerinitiative im Schmelzerwald öffentlich vorgeprescht. Das Statement stellt auch klar, welche zwei Buchstaben für das Wohnbauentwicklungsflächenkonzept den Kopf hinhalten müssen: OB. Der Oberbürgermeister ist in St. Ingbert halt auch oberster Bauherr.

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