Kolumne für St. Ingbert Ein Klischee mit langer Haltbarkeit

Vorsicht, Experten suchen Lösungen. Ein Blick vom Beckerturm in St. Ingbert kann ebenso überraschend sein wie eine Bürgerversammlung in Mandelbachtal.

 Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

Foto: Robby Lorenz

Einen bundesweiten Blick auf seine Entwicklung genoss St. Ingbert jetzt bei einer Tagung des Forums Kommunalpolitik der Konrad-Adenauer-Stiftung. Dabei hat die Mittelstadt aus Sicht der Experten durchaus gut abgeschnitten. In Erinnerung bleibt aber auch eine bemerkenswerte Überraschung, die das Treffen in Sachen landschaftlicher Verortung ausgelöst hat. Bei der Aussicht vom Beckerturm haben sich einige der weitgereisten Teilnehmer gewundert, dass eine saarländische Stadt viel Grün und kaum Industriegrau bietet. Ja, die Klischees, die sich sonstwo im Bundesgebiet von unserer Heimat als einem einzigen Industrie- und Kohlenrevier halten, sind halt tief verwurzelt. Doch Hand aufs Herz, auch ich bin keineswegs frei von Vorurteilen, wenn ich andere Regionen in Deutschland einschätzen soll. Einer der Teilnehmer der Tagung kam beispielsweise aus Ratingen. Das liegt irgendwo bei Düsseldorf und hat – wie ich nachgelesen habe – mehr als doppelt so viele Einwohner wie St. Ingbert. Dass es dort schön und heimelig ist, kann man sich eigentlich kaum vorstellen.