Kolumne Apropos So ein kleines grünes Block-AKW. . .

Meinung · Die EU zeigt sich innovativ in Sachen umweltfreundliche Energie. Gas und Atomstrom gehören dazu. Mit etwas staatlicher Förderung ließen sich bestimmt auch im eigenen Keller neue klimafreundliche Anlagen bauen.

 Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

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Wie es halt so ist im Leben: Nichts hat Bestand. Gestern noch State of the art, heute out, übermorgen womöglich wieder angesagt. Über Erkenntnisse der Vorväter und -mütter lächeln moderne Expertinnen und Experten milde oder schütteln mit dem Kopf. Die Atomenergie ins Land zu bringen, war nach dem Zweiten Weltkrieg politisches Ziel. Was die Anti-AKW-Bewegung über viele Jahre nicht schaffte, ermöglichte die Katastrophe von Fukushima: das Aus für die umstrittene Technik in Deutschland. Doch Totgesagte leben länger. Und strahlendes Uran besonders lang. Das Parlament der Europäischen Union hat nun Gas (völlig logisch, das ist so grün wie die Südkurve von Borussia Dortmund) und auch Atomkraft als nachhaltige Energieform eingestuft. Alles öko, mit ein bisschen gutem Willen. In der Nachbarschaft wird jetzt bereits diskutiert, wann es wohl  das KfW-geförderte Block-Atomkraftwerk für den heimischen Keller gibt.

Heizungsbauer machen eine kleine Schulung für Bau und Inbetriebnahme des Mini-Reaktors. Zusätzliche Brennstab-Kartuschen für Vielverbraucher gibt es in einem hervorragend gesicherten Nebenraum des heimischen Supermarktes. Aber wohin mit den Dingern, wenn sie mal entsorgt werden müssen? Der Nachbar schüttelt den Kopf. Die hielten länger als wir alt werden. Stimmt, so war es ja schon immer bei der Kernkraft. Sollen sich nachfolgende Generationen mit dem Dreck rumschlagen, den wir ihnen hinterlassen.

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