Kohlenzug, ICE und Straßenbahn

St Ingbert · Der Modelleisenbahnclub St. Ingbert war neben vielen weiteren Clubs aus dem südwest-deutschen Raum bei der langen Nacht der Modelleisenbahnen dabei. Das Ganze fand im neuen Vereinsheim statt.

 Etliche Besucher kamen zur „Langen Nacht der Modelleisenbahnen“, die im Vereinsheim des Modelleisenbahnclubs St. Ingbert stattfand. Foto: Jörg Martin

Etliche Besucher kamen zur „Langen Nacht der Modelleisenbahnen“, die im Vereinsheim des Modelleisenbahnclubs St. Ingbert stattfand. Foto: Jörg Martin

Foto: Jörg Martin

. Sich eine große Modelleisenbahn-Anlage anzusehen, das ist nichts Ungewöhnliches. Was aber, wenn das Ganze am Abend beginnt und bis Mitternacht andauert? Diese Gelegenheit bot sich Freunden von Modellzügen und -bahnen am Samstag im Rahmen der "Lange Nacht der Modelleisenbahnen". Auch der Modelleisenbahnclub St. Ingbert nahm neben vielen anderen im südwestdeutschen Raum an diesem Event teil und zeigte neben weiteren Clubs im Saarland seine Bahnen.

Bereits zum fünften Mal waren die "Dengmerter" Modelleisenbahner mit von der Partie. Im neuen Vereinsheim in der Neuen Bahnhofstraße am St. Ingberter Weinberg neben dem Bahnhof, hieß es quasi "Abend der offenen Tür": Bei freiem Eintritt nämlich zeigte man vor allem die neue Computersteuerung der Wechselstromanlage. "Wir zeigen nie die ganze funktionsfähige Anlage. Die ist sehr groß, braucht einiges an Platz und dann kämen die Leute hier nicht durch"; erklärte Udo Lauterbach, der zweite Vorsitzende, den etwas ungewöhnlichen Anblick. Somit war eine Eisenbahnanlage zu sehen, die vollständig war. Eine andere nebenan sah irgendwie leer aus. Man wolle zeigen, wie eine solche Anlage entsteht. Da die zweite umgebaut wird, hatte Lauterbach auch einen Ordner mit Plänen und Fotoausdrucken dabei, um zu zeigen wie das Ganze nach dem Umbau aussehen wird.

Das wirkte wie ein größeres Bauvorhaben eines Hauses. Fast. Die Größenverhältnisse sind natürlich anders. Aber die Vorbereitung und das filigrane Arbeiten daran sind nicht zu unterschätzen. Ein neues Gleissystem wird nämlich kommen. Und es wird quasi die Stadt vor dem Bahnhof mit einer Straßenbahn gezeigt. Autos können schon jetzt nach einem so genannten K-System fahren. Über einen Greifer sind sie mit einem Magneten verbunden und fahren so wie von Geisterhand. Hier sollen Zug-Raritäten fahren: Der Club hat fünf seltene Modell-Wagen der ehemaligen Neunkircher Straßenbahn in seinem Bestand. Diese Modelle sind heute nicht mehr erhältlich.

Möglichst detailgetreu nachempfunden wird auch die gleiche Werbebeschriftung aus der Zeit der 60er Jahre sein. Und die Modelleisenbahnfreunde werden auch die Oberleitungen exakt nachbilden. Nebenan fährt derweil ein Intercity mit zwölf Wagen und je 30 Zentimetern Länge. "Das ist ein Kohlenzug aus der Dampflok-Zeit. Ein Vierachser", erklärt Fachmann Lauterbach stolz.

Wenige Meter weiter steht Steven Klein. Er ist mit seinem Opa Gerd Mannstein hier. "Wir wollten jedes Jahr her kommen. Jetzt hat es endlich geklappt", meinte der Großvater stolz. "Die Leute vom Club haben ganz schön Arbeit investiert", meinte ein Bahner aus St. Ingbert .

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