Knie-Ballett zum Radetzky-Marsch

St Ingbert · Die Narren zogen im voll besetzten Pfarrheim auf dem Hobels eine Schau ab, dass die Besucher sich begeistert zeigten: „Fastnacht von der Saar bis zum Rhein“ hieß das Motto. Sogar auf den Stühlen wurde getanzt.

 Das Howwelser Dreigestirn (von links): Pfarrer Armin Hook als Prinz, Kaplan Michael Kapolka als Jungfrau und Pfarrer Achim Dittrich als Bauer. Foto: Pfarrei

Das Howwelser Dreigestirn (von links): Pfarrer Armin Hook als Prinz, Kaplan Michael Kapolka als Jungfrau und Pfarrer Achim Dittrich als Bauer. Foto: Pfarrei

Foto: Pfarrei

. Mit dem Motto "Fastnacht von der Saar bis zum Rhein" hat die Howwelser Fastnacht der Pfarrei St. Josef wohl voll ins Schwarze getroffen. Im bestens gefüllten Pfarrheim auf dem Hobels zogen die Narren eine Schau ab, die die Besucher hellauf begeisterte und sie am Schluss sogar auf den Stühlen tanzen ließ.

Das Programm war gespickt von Elementen der saarländischen (Dengmerder) Fastnacht, der Meenzer Fasenacht sowie dem Kölsche Fastelovend. Elferratspräsident Roland Roschy führte seinen Elferrat zum Kölner Hit "Wenn et Trömmelche geht" in die festlich geschmückte Narhalla und gab auch gleich die Bühne frei für die Juniorengarde der DNZ. Barbara Zintel meisterte die Rolle als Eisbrecherin in der Bütt gekonnt und berichtete über ein Ding, das die Welt beherrscht (es war natürlich das Handy gemeint).

Musikalisch gleich für Stimmung sorgte der Elferrat, der verschiedene Stars der Mainzer Fasenacht parodierte und damit die vielen Besucher zum Mitsingen animierte. Nach einem Jahr Pause betrat "de Freggert" alias Fabian Roschy wieder die Bütt und plauderte zum Entzücken der Gäste allerlei Interessantes aus dem Hause Roschy aus. Ein hervorragend dargebotener Schautanz der Garde des KV Oberwürzbach zeigte auf, was "nachts im Schlafzimmerschrank lauert". Und dann gab es kein Halten mehr: Das Kölner Dreigestirn zog in Begleitung des Tanz-Korps der DNZ in den Saal ein. Pfarrer Armin Hook als Prinz, Kaplan Michael Kapolka mimte den Bauern und Stadtpfarrer Achim Dittrich erschien als Jungfrau - einfach köstlich, zumal Prinz Armin I. in seiner launigen Prinzenrede die Stadtgeschehnisse aufs Korn nahm.

Kurze Umbauphase

Dann zeigte die DNZ-Ehrengarde ihr Können und nach einer kurzen Umbaupause gleich das nächste Highlight: Der Elferrat trat im Outfit der Mainzer Hofsänger auf (in Originalkostümen; geschneidert von Mechthild Löffler). Ein herrliches Bild, und zu den Hits "Sassa" und "Olé Fiesta" wurde Wilma Brock, die gute Seele der Pfarrei, zur Miss Howwels gekürt. Die Stimmung war blendend, und da hatte es Konrad Weisgerber als Denkmalschützer einfach, mit seiner ausgefeilten originellen Rede noch einen drauf zu setzen. Die Elferratsfrauen ließen dann mit einem Bauch/Puppen-Tanz die Songs der Zwanziger Jahre aufleben. Premiere auf dem Hobels feierte anschließend das "Knie-Ballett". Die Besucher sahen nur die als Mann und Frau bemalten und verkleideten Knie und Unterschenkel der Elferratsmänner, die zu den Klängen des Radetzky-Marsches einen flotten Tanz hinlegten.

Und dann kamen die Tramps von de Palz. Armin Hook und Roland Roschy als gescheiterte Olympia-Teilnehmer sangen dieses legendäre Mainzer Lied, allerdings mit aktuellen Dengmerder Texten. Das konnten sie wahrhaft besser als wie Sport zu treiben. Als dann zum großen Finale die "Frohsinns-Krätzjer" erstmalig auf dem Hobels auftraten, war Party pur angesagt. Auf Tischen und Stühlen wurde getanzt, gesungen und geschunkelt. Das hatte das Pfarrheim auch noch nicht erlebt. Den Abschluss bildeten Roland und Fabian Roschy. Vater und Sohn sangen zur Melodie von "Highland cathedral" gemeinsam eine Hommage auf die Howwelser Fastnacht - Gänsehaut und Leuchtstäbe inklusiv.

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