Gesundheit in Saarbrücken Das Winterberg-Klinikum ruft um Hilfe

Saarbrücken · Das städtische Klinikum Saarbrücken bittet um Spenden. Von dem Geld sollen unter anderem Reanimationskurse finanziert werden.

 Mit diesem Motiv eines ganz gewaltigen Winterbergs wünscht das städtischen Klinikum Saarbrücken ein gutes neues Jahr.

Mit diesem Motiv eines ganz gewaltigen Winterbergs wünscht das städtischen Klinikum Saarbrücken ein gutes neues Jahr.

Foto: Klinikum Saarbrücken

Susann Breßlein und Christian Braun wissen, dass ihr Brief Fragen aufwirft. Breßlein hat zwar ihre Stelle als Geschäftsführerin des Winterberg-Klinikums aufgegeben und ging zum Jahresende in Rente. Braun führt die Klinik nun als Geschäftsführer und ärtzlicher Direktor. Gemeinsam haben sie sich in diesen Tagen an die Saarbrückerinnen und Saarbrücker gewandt mit der Bitte um Geld.

Ein städtisches Krankenhaus, das um Spenden bittet? Dazu gebe es „berechtigte Fragen“, räumen Braun und Breßlein in ihrem Brief ein. Zum Beispiel: „Wofür zahle ich denn dann so viel Geld an meine Krankenkasse?“ Oder: „Ist nicht die Landesregierung dafür zuständig?“ Die Antwort der Klinik-Leitung: „Das Finanzierungssystem der Kliniken deckt schon seit vielen Jahren nicht mehr alle Leistungen ab, die aus fachlicher Sicht für eine gute Gesundheitsversorgung notwendig sind.“

Breßlein und Braun nennen „Gesundheitsprävention, seelisches Wohlbefinden und Erste Hilfe“ als Beispiele für Dinge, „die keine Krankenkasse und kein anderer Träger finanziert“. Zu den Dingen, die das Winterberg-Krankenhaus ohne Spenden nicht anbieten kann, gehören auch die Reanimationskurse. Jährlich müssen allein im Saarland rund 1000 Menschen wegen eines Herz-Kreislauf-Stillstands wiederbelebt werden, schreiben Braun und Breßlein. Und: „Wer einen solchen Notfall als Laie unmittelbar miterlebt, fühlt sich mit der Reanimation meist überfordert.“ Es sei wichtig, dass Menschen das „nötige Selbstvertrauen und die Kenntnisse“ haben, um zu Lebensrettern werden zu können. Deshalb trainiert das Klinikum Menschen und geht dazu auch in die Sportvereine, in Schulklassen oder zu Behörden.

Das Ganze tun Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des städtischen Klinikums in ihrer Freizeit, heißt es in dem Brief. Das Klinikum selbst müsse aber Trainingsgruppen sowie Vortrags- und Informationsmaterial finanzieren. „Wer Leben retten möchte“, schreiben Breßlein und Braun, „der muss nicht gleich selbst Ärztin oder Arzt sein.“ Eine Spende helfe dabei auch.

Das Klinikum, versichern Braun und Breßlein, setze sich „mit aller Kraft“ für die Gesundheit der Saarländer ein. „Jedes Mal, wenn Sie den Rettungshubschrauber Christoph 16 zu uns fliegen sehen, können Sie davon ausgehen, dass wir da oben auf dem Winterberg wieder mit vereinter Kraft um ein Leben kämpfen. Das Letzte, woran wir dabei denken, ist Geld“, heißt es in dem Brief vom Berg. Dennoch: „Für die hervorragende medizinische Versorgung, die wir den Menschen vor Ort bieten, sind wir auf Spenden angewiesen“, schreiben Breßlein und Braun.

Die scheidende  Klinik-Geschäftsführerin Susann Breßlein.  Foto: Iris Maurer/    Klinikum Winterberg

Die scheidende Klinik-Geschäftsführerin Susann Breßlein. Foto: Iris Maurer/ Klinikum Winterberg

Foto: Klinik/Iris Maurer/IRIS_MARIA_MAURER
 Übung ist wichtig, um Kenntnisse und Selbstvertrauen für Reanimationsmaßnamen zu bekommen.

Übung ist wichtig, um Kenntnisse und Selbstvertrauen für Reanimationsmaßnamen zu bekommen.

Foto: picture alliance / dpa/Peter Steffen

Kontakt: Tel. (06 81) 9 63-10 17; E-Mail: gutestun@klinikum-saarbruecken.de.

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