Kleine und große Rezepte aus den Zeiten der legendären Beatles

Homburg/Hassel. Gleich zu Beginn sorgte ein Geständnis des St. Ingberter Buchautors Günter Klahm einen kurzen Augenblick lang für Irritation: "Ich kann gar nicht kochen". Das machte die Besucher, die in die Evangelische Begegnungsstätte zur Autorenlesung gekommen waren, nur kurz stutzig

 Eine leckere Lesung mit Günter Klahm. Foto: Jörg Martin

Eine leckere Lesung mit Günter Klahm. Foto: Jörg Martin

Homburg/Hassel. Gleich zu Beginn sorgte ein Geständnis des St. Ingberter Buchautors Günter Klahm einen kurzen Augenblick lang für Irritation: "Ich kann gar nicht kochen". Das machte die Besucher, die in die Evangelische Begegnungsstätte zur Autorenlesung gekommen waren, nur kurz stutzig. Auf Einladung des Heimat- und Verkehrsvereins Hassel war Klahm gekommen, um aus seinem aktuellen Werk "Unser Kochbuch der sechziger Jahre" zu lesen. Die Witterung am Wochenanfang machte der besuchenswerten Veranstaltung zu schaffen: Nicht nur, dass wenige Besucher kamen. Auch der eigentlich vorgesehenen Band hatte man, da die Musiker aus dem ganzen Saarland stammen, vorsorglich abgesagt. Trübsal blasen war indes jedoch nicht angesagt.Dafür sorgte alleine schon der Autor selbst. Klahm wäre nicht Klahm, wenn er nur vorlesen würde. Das tat er nämlich fast gar nicht. Stattdessen dozierte er außerordentlich kurzweilig Anekdoten aus den Sechzigern. "Wäschde noch", war dabei seine vielgeprägte Aussage. Man entdeckte sich dabei, an Vergessenes zu erinnern. Ob als Mittvierziger, der an Max Inzingers ZDF-Kochstudio dachte, oder die Seniorin, die sich an Gerichte erinnerte, die man in den Nachkriegsjahren geradezu verschlang. Kalorien zählen? Damals noch nicht. Das siebte Buch aus der Klahm-Reihe handelt streng genommen viel mehr vom "Drumherum" des Essens. Deshalb hatte der Autor zuerst das Angebot des Verlages abgelehnt. Doch dann fing er Feuer. Wer wusste schon, dass die erste Pizzeria in St. Ingbert 1970 in der Gartenstraße eröffnet wurde und "Portofino" hieß? Eben. Und dann die Tante-Emma-Läden, wo man anschreiben konnte, ein Schwätzchen hielt und die Rechnung auf die Wursttüte geschrieben bekam. Ab 1955 lud der Vater die Familie in den Wienerwald ein, zu Hause blieb die Küche kalt. Ende der 60er kam dann die Party-Kultur auf. Man ging mit Anzug oder im Kleid aus. jma

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort