„Kleine Bühne“ zeigt Becketts „Glückliche Tage“ im Kulturhaus

St Ingbert · Die „Kleine Bühne“ der Volkshochschule St. Ingbert führt Samuel Becketts Stück „Glückliche Tage“ am Samstag, 14.

September, 19.30 Uhr, im Kulturhaus St Ingbert, Annastraße 30, auf. Der 1906 in Dublin geborene irische Autor und Nobelpreisträger gehört längst zu den Klassikern der modernen Literatur. Sein 1952 erschienenes Stück "Warten auf Godot" begründete den Weltruhm Samuel Becketts. Auch die darauf folgenden Stücke "Endspiel" (1957), "Das letzte Band" (1958) und "Glückliche Tage"(1961) waren Welterfolge.

"Glückliche Tage" zeigt - nur vordergründig betrachtet - eine absurde Situation: Winnie, eine Frau um die Fünfzig, steckt anfangs bis zur Hüfte in einer wüstenähnlichen Gegend im Sand, in dem sie schließlich bis zum Hals versinkt, während ihr Mann Willie sich zwar eingeschränkt, aber doch auf allen vieren bewegen kann. Winnie monologisiert unentwegt vor sich hin und ist glücklich über jedes kleinste Zeichen von "Leben" und jede leiseste Reaktion von Willie. In ihrem Umgang mit den trivialen Utensilien des ganz konkreten täglichen Lebens und ihren unentwegten Versuchen, eine Kommunikation mit ihrem Partner Willie herzustellen, nicht zuletzt mit ihrem skurrilen Wortwitz vermittelt Winnie ein tragikomisches Bild menschlichen Lebens.

"Man kann das Stück als. Darstellung des Eingezwängtseins menschlicher Existenz zwischen Geburt und Tod empfinden und so den Titel rein ironisch auffassen. Man kann aber auch den Glauben an die menschliche Fähigkeit zum Glücklichsein inmitten einer sinnlosen Existenz darin erkennen, eine Fähigkeit, die sich aus der Beziehung zu Personen, Dingen und zur eigenen Vergangenheit nährt", sagte der große französische Theatermann Jean Louis Barrault und sprach in diesem Zusammenhang von "einem ganzen Sack voll Menschlichkeit", den Beckett in diesem Stück öffnet.

In der Aufführung der "Kleinen Bühne" spielt Ursula Ochs-Steinfeld die Rolle der Winnie, Albrecht Ochs die des Willie; Bühnengestaltung: Katrin Fischer, Regie: Albrecht Ochs.



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