„Klein-Toskana“ inspiriert Maler

St Ingbert · Kunst überwindet auch Länder- und Sprachgrenzen: Das zeigte einmal mehr das Künstlertreffen, zu dem Egon Irmscher Bildhauer und Maler aus Frankreich eingeladen hatte. In seinem Freiluft-Atelier fand ein schöpferisches und produktives Wochenende statt.

 Blick in Egon Irmschers Gartenanlage in der St. Ingberter Rothell. Foto: Brigitte Quack

Blick in Egon Irmschers Gartenanlage in der St. Ingberter Rothell. Foto: Brigitte Quack

Foto: Brigitte Quack

Am Samstagnachmittag war es erstaunlich ruhig vor Egon Irmschers Haus in der St. Ingberter Rothell. Hatte das Wetter dem grenzüberschreitenden Künstlersymposium einen Strich durch die Rechnung gemacht? Verwunderlich wäre das nicht, denn immer wieder gab es Schauer, die Temperaturen überschritten nur selten die 15 Grad.

Doch hinter Irmschers Haus zeigte sich ein vollkommen anderes Bild: Die Bildhauer hatten eine kleine schöpferische Pause eingelegt und die Maler waren so vertieft in ihre Arbeit, dass eine fast meditative Stille sich breitgemacht hatte. Geräuschlos strichen Pinsel und Stifte über Leinwand und Papier und zeichneten nach, was der rege Bildhauer Irmscher hier in mühsamer, jahrelanger Arbeit geschaffen hat: sein imposantes Klein-Toskana aus unzähligen Sandsteinen, mit vielen liebevoll ausgearbeiteten Details und viel Grün. Die Maler der A.D.A.L. (Amicale d'Artistes Lorrains) waren mit ihren Mal-Utensilien aus Frankreich angereist und nun am Werk. Jean-Louis Schwartz zeichnete gerade seinen Künstlerkollegen Ernest Barth, der nach Weisgerber-Manier Irmschers kleines Paradies gekonnt in Öl auf Leinwand bannte. Die A.D.A.L.-Präsidentin Pierrette Jager und Charles Reslinger hatten an Mal-Tischen Platz genommen, um ihre herrlich luftigen Aquarelle fertig zu stellen, während Chantal Fischer sich in einen kleinen überdachten Turm mit Farbe und Pinsel zurück gezogen hatte. Weitere Künstlerfreunde hatte sich in dem zauberhaften Garten verteilt und ließen sich auch nicht stören, als Erich Morlo zu Klöppel und Eisen griff, um seiner Eule den letzten Schliff zu verleihen.

Das liegt wohl nicht nur daran, dass die Bildhauer um Egon Irmscher mittlerweile selbst Mitglieder der A.D.A.L. sind, sondern auch daran, dass sie seit vielen Jahren immer wieder gemeinsam arbeiten. Grenzüberschreitende Freundschaften haben sich so entwickelt und schon freut man sich auf die nächsten gemeinsamen Aktionen, die für den 4. Juli in Reinheim/Bliesbruck und den 12. September im französischen Wiesviller geplant sind.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort