Klaproth sagt St. Ingbert adieu

St. Ingbert · Vor allem familiäre Gründe hätten es nahegelegt, sich in diesem Jahr von St. Ingberts katholische Pfarreien zu verabschieden, sagt Frank Klaproth. Der Gemeindereferent wechselt nach acht Jahren Tätigkeit von Herz Mariae nach Zweibrücken

 Schwerpunkt in der Seelsorge war für Frank Klaproth, hier im Kindergarten Herz Mariae, vor allem die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und ihren Familien. Foto: Kerstin Keller

Schwerpunkt in der Seelsorge war für Frank Klaproth, hier im Kindergarten Herz Mariae, vor allem die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und ihren Familien. Foto: Kerstin Keller

St. Ingbert. Noch ein Gesicht, das in der jüngeren Vergangenheit das katholische Leben in St. Ingbert mitprägte, wird der Mittelstadt bald den Rücken kehren. Nach acht Jahren als Gemeindereferent, schwerpunktmäßig in den Pfarrei St. Hildegard und Herz Mariae in St. Ingbert und St. Barbara Schnappach, steht Frank Klaproth vor einen Wechsel. Am 1. August wird der 39-Jährige die Stelle eines Gemeindereferenten in der Pfarrei Heilig Kreuz in Zweibrücken antreten.Klaproth ist sehr wohl bewusst, dass sein Abschied leicht fehlgedeutet werden kann, nachdem bereits der Fortgang von Pfarrer Arno Vogt bekannt sei. "Das Seelsorgeteam ist keineswegs auf der Flucht vor St. Ingbert", sagt er vorsorglich. Für seine neuen Ziele in Zweibrücken habe es gute Gründe gegeben. Vor allem private. Klaproth: "Mein ältester Sohn ist jetzt in der dritte Klasse. Da bot es sich einfach an, den Stellenwechsel, der für Gemeindereferenten ohnehin nach acht bis zehn Jahren vorgesehen ist, jetzt zu vollziehen." Nichtsdestotrotz sei es aber gerade seine Familie, die ihm den Weggang schwer mache: "Wir waren in St. Ingbert längst verwurzelt und müssen etliche Freunde und Bekannte zurücklassen."

Es gibt aus Klaproths Sicht aber auch dienstliche Gründe, die ebenfalls für einen Abschied sprächen. "Die Veränderungen, die sich im Zuge des Projektes ,Gemeindepastoral 2015' in der St. Ingberter Innenstadtpfarrei vollziehen werden, passen auch zum Neubeginn eines Nachfolgers." Ein solcher Nachfolger ist allerdings noch nicht gefunden.

Nach Klaproths Angaben ist die Stelle eines Gemeindereferenten für die Innenstadtpfarrei inzwischen zum zweiten Mal ausgeschrieben. Ob sich ein Bewerber oder eine Bewerberin finde, sei eher unsicher. Denn ihre Zahl sinke stetig. "Der Priestermangel in der katholischen Kirche ist schon seit Jahren ein Thema, eher unbeachtet blieb, dass sich ein solcher Nachwuchsmangel zeitversetzt auch bei uns Gemeindereferenten einstellt", erläutert Klaproth. Von zehn Gemeindereferenten-Stellen, die zum Jahresanfang im Bistum Speyer ausgeschrieben waren, seien bisher nur vier besetzt.

Die offene Nachfolge stärkt Klaproth allerdings in der Absicht, einen gezielten Übergang nach seiner Tätigkeit in St. Hildegard und Herz Mariae anzustreben. In den vergangenen Jahren seien insbesondere in seinem seelsorglichen Schwerpunkt mit Kindern und Jugendlichen sowie in der familienpastoralen Arbeit etliche Teams entstanden, "die jetzt nicht einfach dicht machen dürfen". Die meisten der Angebote und Treffen in den Pfarrgemeinden schätzt er jedoch so ein, dass sie auch ohne kontinuierliche Betreuung durch Seelsorger weiterwirken könnten.

Außer der Sorge, wie es an alter und neuer Wirkungsstätte weitergehen wird, stellt sich für Klaproth, der am 16. Juni offiziell verabschiedet wird, momentan ein praktisches Problem: "Wir suchen noch nach einer Wohnung in Zweibrücken, denn anders als bisher wird meine Familie dort nicht im Pfarrhaus wohnen."Foto: Cornela Jung

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort